Warum scharfes Sehen für alte Menschen besonders wichtig ist

Warum scharfes Sehen für alte Menschen besonders wichtig ist
Fehlsichtigkeit kann sich nicht nur auf die Entwicklung von Demenz auswirken, warnen heimische Experten anlässlich des Welttag des Sehens.

„Gutes Sehen bedeutet Teilhabe am Leben, Selbständigkeit, Mobilität und geistige Gesundheit. Das wird uns oft erst bewusst, wenn das Sehvermögen eingeschränkt ist“, sagt Katharina Krepler, Präsidentin der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG), anlässlich des Welttages des Sehens am 13. Oktober 2022.

Denkleistung stärken

Wie eine Studie der Universität Stanford belegt, besteht für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft ein um das zwei- bis fünffach erhöhtes Risiko für eine Demenz-Erkrankung. Der Grund: Es werden weniger visuelle Reize und damit neuronale Impulse an das Gehirn weitergeleitet. Frauen mit einer Seheinschränkung in der Postmenopause haben sogar ein fünffach erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken.

Stürze vermeiden

Darüber hinaus haben vor allem fehlsichtige Senioren ein erhöhtes Risiko zu stürzen und sich dabei einen Knochenbruch zuzuziehen. Die Folge sind Mobilitätseinschränkungen bis hin zu sozialer Isolation und Vereinsamung. Wie eine britische Studie, an der rund 300 Frauen über 70 Jahren beteiligt waren, zeigt, hat eine frühe Augenoperation weitreichende Folgen. Die Patientinnen, die auf eine Katarakt Operation gewartet hatten, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Hälfte wurde gleich operiert, die andere musste zwölf Monate warten. Es konnte nachgewiesen werden, dass das Sturz-Risiko bei jenen Frauen, die eine frühere Katarakt-Operation erhalten hatten, um ein Drittel verringert wurde. Außerdem litten diese seltener unter Angstgefühlen und depressiven Verstimmungen.

Vorsorge schützt

Mit Verweis auf die Ergebnisse rät die Fachärztin zu "regelmäßigen Augen-Screenings und einer frühzeitigen Behandlung von Augenerkrankungen“.

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