Vitiligo: Neue Therapien machen Weißfleckenkrankheit besser behandelbar

Vitiligo: Neue Therapien machen Weißfleckenkrankheit besser behandelbar
Viele Betroffene bleiben derzeit nach erster Diagnose ohne Behandlung. Betroffene erleben Stigmatisierung und haben eine hohe psychische Belastung.

Rund 100.000 Personen sind in Österreich von der Weißfleckenkrankheit Vitiligo betroffen. Was viele nicht wissen: "Mit modernen Therapien gelingt es immer öfter, zufriedenstellende Behandlungserfolge zu erzielen", betonte der Hautarzt Josef Auböck am Donnerstag in einer Aussendung des Pharmaunternehmens Incyte. Betroffene, die bisher keine Behandlung erhalten haben, sollten erneut zu Facharzt oder -ärztin gehen. Viele leiden unter Stigmatisierung und psychischer Belastung.

Vitiligo kann Männer wie Frauen gleichermaßen treffen und entwickelt sich meist zwischen dem zehnten und 30. Lebensjahr. Dabei schädigen körpereigene Immunzellen die Pigmentzellen der Haut. Rund 0,5 bis zwei Prozent der Weltbevölkerung sind daran erkrankt.

Die weißen Flecken zeigen sich bei fast jedem Zehnten im Gesicht und auf der Halsregion, bei knapp 20 Prozent der Betroffenen tritt Vitiligo auf den Händen und Armen auf, wurde in der Aussendung auf internationale Studien verwiesen. 40 Prozent erleiden dadurch Einschränkungen im Alltag. Sei es durch die Wahl der Kleidung, um weiße Flecken zu verdecken bzw. die Haut vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Erheblichen Zeitaufwand kann weiters das Überschminken der weißen Flecken erfordern, um die Haut gleichförmig zu tönen.

58 Prozent der Betroffenen erleben negative Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl. "Menschen mit Vitiligo fühlen sich gehemmt, ängstlich, niedergeschlagen und frustriert", schilderte Auböck. Ein Drittel der Betroffenen habe Angststörungen, jeder vierte Patient Depressionen. Stigmatisierung haben über 40 Prozent der Personen mit Vitiligo bereits erlebt. Ausgrenzungen in der Öffentlichkeit - von widerstrebenden Blicken und verbalen Äußerungen bis hin zur Verweigerung eines Händedrucks bzw. einer Berührung - passieren auch heute noch. Dabei ist Vitiligo nicht ansteckend.

Auböck rät Betroffenen, unbedingt einen Facharzt aufzusuchen und die Möglichkeiten zur Behandlung zu nutzen. Vitiligo ist nicht heilbar, die Erforschung der Erkrankung und neue Behandlungsmöglichkeiten zeigen jedoch laufend Fortschritte. Dermatologen können daher die Behandlung von Vitiligo individuell an neueste medizinische Erkenntnisse und an die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten anpassen, erläuterte der Mediziner.

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