Virologin fordert: Durchbruchsinfektion sollte als Booster anerkannt werden

Noch bevor Omikron über Österreich rollte, mehrten sich bereits im vergangenen Herbst die Meldungen über Impfdurchbrüche. Jene, die zum Zeitpunkt ihrer Durchbruchsinfektion nur zweimal geimpft waren, müssen sich nach Ablauf ihres sechsmonatigen Genesungszertifikats boostern lassen. Genau hier setzt die deutsche Virologin Ulrike Protzer an.
Auf ihrem Twitter-Account veröffentlichte die Expertin eine neue Studie, die im Fachmagazin Nature erschienen ist. "Unsere neueste Arbeit zeigt, dass unser Immunsystem dreimal das Spike Protein gesehen haben muss um eine qualitativ hochwertige Immunantwort aufzubauen. Wichtig: eine Durchbruchsinfektion muss da auch anerkannt werden!"
Tests der Forscherinnen und Forscher haben gezeigt, dass sich sowohl bei zuerst Genesenen und dann doppelt Geimpften, als auch jenen, die dreifach geimpft sind sowie doppelt Geimpften, die eine Durchbruchsinfektion hatten, eine qualitativ hochwertige Infektionsneutralisierungskapazität entwickelt. "Wir kommen zu dem Schluss, dass eine durch Infektion plus Impfung induzierte hybride Immunität oder eine Dreifach-Immunisierung hochwertige Antikörper mit überlegener Neutralisierungskapazität, einschließlich Omicron, hervorrufen kann."
In Österreich müssen sich jene, die zweifach geimpft waren und danach eine Durchbruchsinfektion hatten, sechs bis neun Monate nach der Infektion auffrischen lassen. Auch für die dritte Impfung werden nur mRNA-Impfstoffe empfohlen. Mit Moderna soll erst ab 30 Jahren geboostert werden. Wenn unter den Bedingungen möglich, soll dreimal derselbe Impfstoff verabreicht werden.

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