Vierte Impfung: Warum derzeit keine Empfehlung für alle absehbar ist

Vorbereitung einer vierten Impfung in Israel.
Virologin: Drei Impfungen schützen lange vor schweren Erkrankungen. Bisher kein Knick in der Schutzrate.

Für eine vierte Impfung für die gesamte Bevölkerung sei es noch zu früh – das haben vergangene Woche die EU-Arzneimittelbehörde EMA und die EU-Gesundheitsbehörde EMA verlautet. Allgemein wird erwartet, dass auch die neuesten Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums (NIG) in diese Richtung gehen werden – sie werden für heute, Dienstag, erwartet.

„Wir sehen, dass bei gesunden Erwachsenen der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen nach drei Impfungen anhält“, sagt die Virologin Christina Nicolodi, die nicht dem Gremium angehört, zum KURIER. „Der Schutz vor Infektionen geht zwar relativ rasch zurück, aber der Schutz vor Spitalsaufnahmen bleibt anhaltend hoch. Deshalb kann es derzeit einfach noch keine generelle Empfehlung für eine vierte Impfung geben.“

Auch der Infektiologe Herwig Kollaritsch - er ist Mitglied im Impfgremium - betonte vor einigen Tagen bei einer Online-Ärztefortbildung, dass der Schutz vor einer Hospitalisierung nach drei Impfungen "auf einem extrem hohen Niveau bleibt, und zwar sowohl bei Delta als auch Omikron".

Kein Knick in der Schutzrate

Und: "Es mehren sich die Daten, dass die Drittimpfung einen anhaltenden Schutz vermittelt. Wir wissen noch nicht wie lange, aber wir sehen bis jetzt nicht, dass sich bei einer längeren Beobachtung von mehreren Monaten plötzlich ein Knick in der Schutzrate nach unten ergibt", betonte der Infektiologe.

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