Verhalten in Pandemie: Warum es bei der Eigenverantwortung oft hapert

Verhalten in Pandemie: Warum es bei der Eigenverantwortung oft hapert
Ein deutscher Psychologe analysiert auf Twitter, warum die Eigenverantwortung in der jetzigen Situation nicht ausreicht.

Eine Corona-Regel nach der anderen fällt: Obwohl Österreich derzeit fast täglich einen Rekord an Neuinfektionen verzeichnet, sind die Straßen und Restaurants voll. Während immer öfter Stimmen laut werden, dass angesichts der deutlich länger als erwartet anhaltenden Omikron-Welle wieder strengere Sicherheitsvorkehrungen eingeführt werden müssen, setzt die Politik größtenteils nur mehr Eigenverantwortung.

Unbekümmerter Umgang

Warum auf Letztere leider kein Verlass ist, analysierte nun der deutsche Psychologe Thomas Martens. Die viel beschworene Eigenverantwortung reiche in der jetzigen Covid-19-Situation nicht mehr aus.

Unter anderem sei dafür ein optimistischer Fehlschluss verantwortlich: "Nach Weinstein (1980) schätzen viele ihr eigenes Risiko zu niedrig ein. Und verhalten sich besonders im erweiterten familiären Umfeld unbekümmert: etwa, wenn ungeimpfte Großeltern mit den Enkeln spielen", schreibt der Psychologe.

Hinzu käme, dass ein erheblicher Teil der Menschen die Gefahr durch Aerosole nicht richtig einschätze und nicht wisse, wie man richtig die Maske trage.

Ebenfalls eine Rolle spielen jene Menschen, die sich zwar gerne besser schützen würden, jedoch durch wirtschaftliche oder andere Zwänge in unsichere Situationen gedrängt werden.

Auch über den sogenannten Perkolationseffekt spricht Martens: "Die pandemische Gesamtsituation ist mit der Situation von vor einem Jahr nicht mehr vergleichbar: Viele Netzwerke haben sich geschlossen, die Infektionsketten können nicht nachvollzogen werden."

Last but not least gebe es einen "kleinen, aber erheblichen Anteil der Bevölkerung, der sich durch wissenschaftliche Kommunikation nicht mehr erreichen lässt".

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