USA: Long Covid hat massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Eine erschöpfte Frau liegt mit geschlossenen Augen im Bett.
Betroffene waren nach einer Corona-Infektion oft sechs Monate oder länger nicht im Job.

Wie sehr sich Long Covid auf die arbeitenden Menschen auswirkt, zeigt eine neue Untersuchung aus den USA, die auf Entschädigungsansprüchen der Betroffenen basiert. Ergebnis: Eine beträchtliche Anzahl von Menschen kehre nicht an ihren Arbeitsplatz zurück, andere benötigen noch lange nach ihrer Rückkehr an ihren Arbeitsplatz medizinische Versorgung.

Die Studie, die von New Yorks größtem Arbeiterunfallversicherer veröffentlicht wurde, ergab, dass in den ersten beiden Jahren der Pandemie etwa 71 Prozent der Personen, die der Fonds als Personen mit Long Covid einstufte, entweder eine fortlaufende medizinische Behandlung benötigten oder sechs Monate oder länger arbeitsunfähig waren. Mehr als ein Jahr nach der Ansteckung mit dem Coronavirus waren 18 Prozent der Patienten immer noch nicht zur Arbeit zurückgekehrt, mehr als drei Viertel von ihnen waren jünger als 60 Jahre, so die Analyse.

Grund für unbesetzte Stellen

Die Ergebnisse machten deutlich, dass Long Covid ein unterschätzter, aber wichtiger Grund für die vielen unbesetzten Stellen und die sinkende Erwerbsquote in der Wirtschaft ist, und sie lassen einen möglichen Produktivitätsrückgang erahnen, da die Arbeitgeber die Belastungen durch eine zunehmend kranke Belegschaft spüren.

Der Bericht basiert auf Daten von Patienten, die Leistungen erhielten, weil sie am Arbeitsplatz dem Virus ausgesetzt waren. Ein Fall wurde dann als langwierig eingestuft, wenn ein Patient nach der Infektion 60 Tage oder länger medizinische Behandlung benötigte oder 60 oder mehr Tage nicht arbeiten gehen konnte. "Das ist eine ziemlich konservative Schätzung", erläutert Gaurav Vasisht von der Versicherungskasse. "Sie erfasst nicht die Menschen, die vielleicht wieder zur Arbeit gegangen sind, aber keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen haben und sich vielleicht immer noch durchbeißen."

Stigma

Die Folgen sind für die Betroffenen nicht nur finanzieller Art. "Je länger man arbeitsunfähig ist, desto schwieriger ist es, wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren, und das kann die Patienten stigmatisieren", so Vasisht. "Das könnte ihr Familien- und Berufsleben empfindlich stören."

Frauen schienen übrigens ein höheres Long-Covid-Risiko zu haben als Männer, ebenso wie Menschen, die nach ihrer Erstinfektion ins Spital mussten und solche mit Vorerkrankungen wie Lungenerkrankungen, Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Depressionen. Erwachsene, die älter als 60 Jahre sind, nahmen ihre Arbeit seltener wieder auf als jüngere Angestellte, was darauf hindeuten könnte, dass einige Long-Covid-Patienten vorzeitig in den Ruhestand gehen, was zu einem Arbeitskräftemangel beiträgt.

 

 

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