Umfrage: Mehr Menschen in Österreich fühlen sich nicht gesund
59 Prozent der Menschen in Österreich sehen eine Verschlechterung in der Gesundheitsversorgung. Gleichzeitig fühlt sich auch ein steigender Teil der Bevölkerung nicht gesund. Das sind zwei zentrale Ergebnisse einer Umfrage im Vorfeld der Tagung "Austrian Health Forum" in Schladming in der Steiermark.
Im Vorfeld dieses Kongresses wurde eine groß angelegte Umfrage zum Zustand des heimischen Gesundheitssystems durchgeführt. Befragt wurden im April 1.000 Österreicherinnen und Österreicher ab 16 Uhr durch das Institut "Demox Research". Die Umfrage fand online statt. Die zentralen Ergebnisse:
59 Prozent der Befragten gaben an, dass sich die Gesundheitsversorgung in Österreich verschlechtert habe. Im Gegensatz dazu gaben nur 34 Prozent an, dass sie die Gesundheitsversorgung als "sehr gut" beurteilen. Der Rest antwortete mit "weiß nicht" bzw. machte gar keine Angaben.
Gleichzeitig ist in den vergangenen Jahren auch das subjektive Gesundheitsgefühl stark gesunken. So fühlten sich im April 2021 noch 75 Prozent der Menschen in Österreich "völlig" oder "größtenteils gesund und wohl". Nur 18 Prozent gaben an, sich "weniger" oder "gar nicht gesund und wohl" zu fühlen.
Bis zum Jahr 2023 stieg der Anteil jener, die sich nicht gesund fühlen, auf 32 Prozent. Demgegenüber standen 67 Prozent die angaben, sich gesund zu fühlen.
"Tiefe Kratzer"
"Die traditionell hohe Zufriedenheit der Menschen in Österreich mit ihrem Gesundheitssystem hat erstmals tiefe Kratzer bekommen“", wird dazu Christoph Hörhan, Initiator des Austrian Health Forum (AHF), in einer Aussendung zitiert: "Es ist höchste Zeit, aber noch nicht zu spät, das Ruder herumzureißen und endlich grundlegende Reformen einzuleiten. Am Austrian Health Forum diskutieren wir daher heuer unter dem Motto 'Reform oder Revolution', wie das doch noch gelingen kann."
Beim AHF kommen von 11.-13. Mai 2023 mehr als 300 Vordenkerinnen und Vordenker aus dem Gesundheitsbereich in Schladming zusammen, um Innovationsschritte für das österreichische Gesundheitswesen zu diskutieren. Im Mittelpunkt werden dabei unter anderem der Pflegenotstand, der generelle Fachkräftemangel und die Lieferengpässe bei Arzneimitteln stehen.
Erst Anfang März ergab eine Umfrage im Auftrag der Psychosozialen Dienste (PSD), dass sich die psychische Gesundheit der Wienerinnen und Wiener im Jahr 2022 deutlich verschlechtert hat. Mehr als ein Drittel der Befragten berichtet darin von einer Verschlechterung ihres seelischen Zustandes. Rund 60 Prozent der Teilnehmer schildern zudem Depressionssymptome an einzelnen Tagen sowie Ängste und Erschöpfung.
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