Thema Pflege: „Die 1:1-Betreuung ist kein Zukunftsmodell“

Thema Pflege: „Die 1:1-Betreuung ist kein Zukunftsmodell“
Neue Studie belegt: Die Situation der 24-Stunden-Betreuer ist auch in Deutschland und der Schweiz nicht optimal.
Von Uwe Mauch

Drei Länder – ein Problem: die Arbeitsbedingungen jener Menschen, die in der 24-Stunden-Betreuung beschäftigt sind, sowie die sich weiter öffnende Schere zwischen Nachfrage und Angebot in der häuslichen Pflege.

Die Soziologin Brigitte Aulenbacher von der Johannes-Kepler-Universität in Linz hat mit zwei Kolleginnen aus Frankfurt am Main und Zürich den Status quo in Österreich, Deutschland und der Schweiz erhoben und miteinander verglichen.

KURIER: In der Schweiz sind 24-Stunden-Betreuerinnen bei Agenturen beschäftigt oder bei den Haushalten angestellt. Selbstständig arbeiten ist bei Strafe verboten. Können sich das alle leisten?

Brigitte Aulenbacher: Mittelschichten können sich diese Betreuungsform leisten.

Warum nicht auch andere?

Dies liegt vor allem an der Sozialpolitik. In der Schweiz bekommt nur Pflege, nicht aber Betreuung Förderung. Es gibt für sie kein Pflegegeld. Haushalte müssen die Kosten für das Betreuungsmodell aus eigener Kraft bestreiten.

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