Test-Strategie: Start der Antigen-Tests in Österreich
Die schnellen Antigen-Tests, die zum Beispiel schon probeweise in Wien zum Einsatz kamen, sind nun auch in der überarbeiteten Version der "Österreichischen Teststrategie SARS-CoV-2" enthalten.
Die Anwendungsgebiete umfassen Tests von symptomatischen Personen bei Hausarztpraxen, in Spitalsambulanzen, in Schulen sowie in Alters- und Pflegeheimen, berichtete das Gesundheitsministerium gegenüber der APA am Dienstag. Den herkömmlichen PCR-Test ersetzen diese Tests jedoch nicht.
"Positive Antigentests gelten als Covid-19-Verdachtsfall und müssen unverzüglich an die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde gemeldet werden. Bis auf Weiteres müssen positive Ergebnisse von Antigentests mittels PCR-Test bestätigt werden", stellte das Ministerium klar - oder bei negativem PCR-Test widerrufen.
Für die Probennahme ist ein Nasen-Rachen-Abstrich notwendig, eine Laborauswertung entfällt. Für eine korrekte Interpretation sollten diese Tests zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausschließlich unter ärztlicher Supervision durchgeführt werden - insbesondere wenn die Personen Covid-19 verdächtige Symptome aufweisen.
Antigen-Tests stellen deshalb eine Ergänzung dar, da sie den direkten Nachweis viraler Antigene innerhalb eines kurzen Zeitraums von 15 bis 30 Minuten bieten - drei bis vier Stunden braucht es hingegen beim PCR-Test.
Antigen-Test ist kein Antikörper-Test
Nicht zu verwechseln ist der Antigen-Test mit dem Antikörper-Test, der zum Nachweis einer antiviralen Immunantwort und somit über eine länger zurückliegende Infektion mit SARS-CoV-2 Aufklärung gibt.
Im Unterschied zu PCR-Tests wird bei Antigen-Tests nicht das Erbgut des Virus nachgewiesen, sondern dessen Protein bzw. Proteinhülle. Experten betonen, dass diese Tests etwa als rasche Superspreader-Filter taugen, denn bei hoher Viruslast steigt die Genauigkeit der Antigen-Variante.
"Die Sensitivität der derzeit auf dem Markt befindlichen Antigen-Schnelltests weicht nach bisherigen Erfahrungen von den Herstellerangaben ab.
Vor diesem Hintergrund sollten insbesondere negative Ergebnisse bei symptomatischen Patienten und Patientinnen unter Einbeziehung von Klinik und Anamnese beurteilt werden. Gegebenenfalls sollte hier bei weiter bestehendem dringenden Verdacht eine PCR-Testung nachgestellt werden", rät daher auch die Teststrategie, die laufend evaluiert und an die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse angepasst wird.
Kommentare