Teenager-Gehirne alterten durch Pandemiestress schneller als normal

Eine blaue, schematische Darstellung des menschlichen Gehirns.
In einem Zeitraum von zehn Monaten alterte das Gehirn so wie normalerweise in drei Jahren, wie eine Studie zeigt.

Die erste Zeit der Pandemie war für viele nicht leicht, in der Altersgruppe der Jugendlichen führte der Stress durch Lockdowns, Home Schooling und fehlende Kontakte zu Gleichaltrigen sogar zu Veränderungen im Gehirn. Eine aktuelle Studie der amerikanischen Stanford University zeigt, dass der Stress während der Pandemie das Gehirn von Teenagern vorzeitig um mindestens drei Jahre altern ließ und zwar auf ähnliche Weise wie bei Kindern, die chronischem Stress und Widrigkeiten ausgesetzt waren.

Durch den Vergleich von MRT-Scans einer Gruppe von 128 Jugendlichen, die zur Hälfte vor und zur Hälfte am Ende des ersten Jahres der Pandemie aufgenommen wurden, stellten die Forscher ein Wachstum im Hippocampus und in der Amygdala fest – diese Gehirnareale kontrollieren den Zugang zu einigen Erinnerungen und helfen, Angst, Stress und andere Emotionen zu regulieren.

Beschleunigte Entwicklung

Sie fanden auch eine Ausdünnung des Gewebes im Kortex, der an der Exekutivfunktion beteiligt ist. Darunter werden verschiedene kognitive Fähigkeiten zusammengefasst, die für die Kontrolle und Selbstregulierung des Verhaltens erforderlich sind. Diese Veränderungen treten während der normalen Entwicklung von Jugendlichen auf. Die Pandemie scheint diesen Prozess jedoch beschleunigt zu haben.

Andere Studien zeigen, dass Teenager ein höheres Level an Depressionen, Angstzuständen und Ängstlichkeit hatten als vor der Pandemie, sagte Studienautor Ian Gotlib gegenüber der Washington Post. „Aber wir wussten nichts über die Auswirkungen auf ihr Gehirn. Wir dachten, es könnte ähnliche Auswirkungen geben wie bei frühen Widrigkeiten. Wir wussten nur nicht, wie stark sie sein würden“, so Gotlib.

Erhöhte Risiken

Die vorzeitige Alterung des Gehirns von Kindern und Jugendlichen sei keine positive Entwicklung. Vor der Pandemie wurde dieser Effekt bei chronischem Stress in der Kindheit, Traumata, Missbrauch und Vernachlässigung beobachtet. Diese Kindheitserfahrungen machen Menschen nicht nur anfälliger für Depressionen, Angstzustände, Sucht und andere psychische Erkrankungen. Sie können auch das Risiko für Krebs, Diabetes, Herzerkrankungen und andere negative Langzeitfolgen erhöhen.

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