Studie: Forscher entdeckten überraschende Gesundheitsvorzüge von Tee

Tee gilt in vielerlei Hinsicht als gesund - Studien ergaben, dass Menschen, die Tee trinken, unter anderem ein geringeres Risiko für Schlaganfall oder Demenz haben können. Forschende der Northwestern University in Illinois (USA) fanden nun in einer neuen Studie einen weiteren, bisher unbeachteten Benefit.
Tee dürfte nicht nur seine geschmacksgebenden Inhaltsstoffe an das Wasser abgeben, sondern auch etwas daraus entfernen. Die im Fachmagazin "ACS Food Science & Technology" veröffentlichte Studie ergab, dass Teeblätter Schwermetalle auf natürliche Weise adsorbieren und so schädliche Wasserverunreinigungen wie Blei, Kadmium oder Arsen herausfiltern.
Tee arbeitet wie ein Magnet
Das Prinzip dahinter ist überraschend einfach: Die Metalle bleiben an der Oberfläche der Teeblätter hängen und können entfernt werden, weil die Blätter oder der Teebeutel weggeworfen werden. Benjamin Shindel, Erstautor der Studie, erklärte die Funktionsweise in der Washington Post: „Man nimmt die Metalle mit dem Tee aus dem Wasser, aber man verzehrt die Teeblätter danach nicht."
Fünf Minuten bringen 15 Prozent
Eine wesentliche Erkenntnis war für die Forschenden der Faktor Zeit. Je länger die Ziehzeit, desto mehr Metall wird offenbar herausgefiltert. Eine Tasse schwarzer Tee, die fünf Minuten lang aufgebrüht wird, reduziert die Konzentration von Blei-Ionen im Wasser um etwa 15 Prozent.
Nicht zu hohe Erwartungen haben
Positive Effekte seien auch in Ländern durchaus möglich, in denen die Belastung mit Schwermetallen eher unüblich ist, betont Shindel im britischen Guardian. In Österreich etwa liegt die Belastung von Trinkwasser mit Schwermetallen generell auf sehr niedrigem Niveau.
Anlässlich der Studie warnen Experten jedoch vor zu hohen Erwartungen. Wer sich Sorgen um die Belastung seines Wassers mit Schwermetallen mache, solle nicht glauben, Tee trinken sei die Lösung, heißt es im Guardian.
Mehrere Teesorten wurden untersucht
Für ihre Untersuchung experimentierten sie mit verschiedenen Teesorten, Brühmethoden und Ziehzeiten. Ebenso wurde der Unterschied zwischen losem Tee und Beuteltee analysiert. Getestet wurden schwarzer und grüner Tee in Beuteln sowie ganze Teeblätter, einschließlich grüner Tee, weiße und schwarze Teesorten, sowie Oolong Tee. Auch Kräutertees wurden auf ihre Fähigkeit getestet, Metalle an der Blattoberfläche zu binden.
Im Sackerl oder lose macht einen Unterschied
Wer nur bestimmte Sorten mag und andere verabscheut, kann beruhigt sein. In der Studie schnitten die meisten Teesorten, einschließlich Kräutertees, ähnlich ab. Nur Kamillenblüten tanzen etwas aus der Reihe. Sie absorbieren Metalle schlechter als andere Teesorten.
Auch die Beschaffenheit des Tees hat Auswirkungen auf die Fähigkeit, Schwermetalle aufzunehmen. Gemahlene Teeblätter schneiden interessanterweise besser ab als ganze Blätter. Shindel erklärt das damit, dass sich durch das Mahlen die Oberfläche vergrößert, was auch mehr Platz zum Andocken der Schadstoffpartikel bietet.
Nicht jeder Teebeutel ist gleich
Ein weiterer untersuchter Aspekt dürfte jene Teetrinker interessieren, die bei der Zubereitung lieber zu vorgepackten oder selbst befüllten Teebeuteln greifen. Auch die Art des Teebeutels spielt schließlich für die Schadstoffaufnahme eine Rolle: Sackerl aus biologisch abbaubaren Materialen wie Zellulose zeigten sich in den Untersuchungen als "sehr wirksam", Schadstoffe "aufzusaugen". Nylonsackerl schnitten nicht sonderlich gut ab, solche aus Baumwolle zeigten nur eine geringe Fähigkeit zum Absorbieren.
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