Studie: Stillen reduziert Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Eine Mutter stillt ihr Neugeborenes.
Eine Forschungsarbeit belegt den Zusammenhang von Stillen und einem niedrigeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wissenschafter der Medizinischen Universität Innsbruck belegten in einer Forschungsarbeit eindeutig den Zusammenhang von Stillen und einem niedrigeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Das Forschungsteam rund um den Epidemiologen Peter Willeit sichtete seit November 2020 rund 800 Artikel und inkludierte acht Studien, an denen insgesamt 1,2 Millionen Frauen teilgenommen hatten. Die Ergebnisse wurden im Journal of the American Heart Association veröffentlicht.

Im Zeitraum, als diese ausgewählten Forschungsarbeiten entstanden, deren Beginn zwischen 1986 und 2009 war, sei es zu "über 50.000 Ereignissen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie etwa Herzinfarkten oder Schlaganfällen bei den 1,2 Millionen Frauen gekommen", berichtet Lena Tschiderer, Erstautorin an der Medizinischen Universität Innsbruck.

Laut der Analyse der Studien ergaben sich jedoch signifikante Unterschiede zwischen stillenden und nicht stillenden Müttern. 

Deutlich gemindert

So wurde klar ersichtlich, dass es für stillende Mütter insgesamt eine Risikoreduktion von elf Prozent für etwaige Herz-Kreislauf-Erkrankungen gebe, berichtet Tschiderer. Bei Schlaganfällen reduziere sich das Risiko um zwölf Prozent, bei Herzinfarkten um 14 Prozent. Auch das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, sinke deutlich um 17 Prozent. 

Die Forschungsarbeit der Medizinischen Universität Innsbruck ist Teil eines größer angelegten, von FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) geförderten Forschungsprojektes, bei dem Geschlechtsunterschiede bei der Entwicklung von Atherosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht werden.

Die Arbeit führt bis dahin teils widersprüchliche Schlussfolgerungen aus Studien und deren Daten mathematisch exakt zusammen. Außerdem erläutert sie die Modelle der einzelnen analysierten Studien, und bewertet deren Qualität. Inkludiert wurden unter anderem Arbeiten aus Australien, China, Norwegen, Japan und den USA.

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