Snus: Konsum von Oraltabak erhöht Risiko für plötzlichen Kindstod
Rauchen gilt als einer der größten Risikofaktoren für das ungeborene Kind - auch in Bezug auf den plötzlichen Kindstod. Oraltabak, vornehmlich von der Marke Snus, gilt als weniger gesundheitsgefährdend - und ist auch unter Schwangeren in den vergangenen Jahren als Alternative zur Zigarette immer beliebter geworden.
Dreifach erhöhtes Risiko
Anna Gunnerbeck vom Karolinska Institut in Stockholm und ihre Mitarbeiter haben die Daten von 2.061.514 Kindern ausgewertet, die zwischen 1999 und 2019 in Schweden geboren wurden. Insgesamt 611 sind unerwarteterweise, das heißt, ohne dass eine tödliche Erkrankung bekannt war, im ersten Lebensjahr gestorben. Darunter waren 381 Fälle von plötzlichem Kindstod, bei denen keine unmittelbare Todesursache gefunden wurde.
Insgesamt 7 Prozent der Mütter hatten geraucht und 1,1 Prozent hatten Snus in der Frühschwangerschaft konsumiert. Mehr als 50 Prozent der Raucherinnen und fast 70 Prozent der Snus-Konsumentinnen hatten mit der ersten Schwangerschaftsvorsorge den Nikotinkonsum beendet. Hier zeigte sich kein erhöhtes Risiko für plötzlichen Kindstod.
Anders bei den Frauen, die den Nikotinkonsum fortsetzten. Gunnerbeck und ihr Team konnten ermitteln, dass beim Konsum von Snus in der Frühschwangerschaft ein mehr als 3-fach erhöhtes Risiko für plötzlichen Kindstod im Vergleich zu Kindern von Nichtkonsumentinnen gegeben war.
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