Senioren sollten Vitamin-D-Mangel ausgleichen

Senioren sollten Vitamin-D-Mangel ausgleichen
Senioren halten sich seltener im Freien auf, was sie leicht in ein Defizit rutschen lässt.

Ältere Menschen, speziell Personen im Alter über 70 Jahren, brauchen oft eine Vitamin-D-Supplementierung. Sie sollten pro Tag ein Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Das erklärte am Donnerstag Jürgen Bauer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie, bei einer Pressekonferenz zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Mannheim.

Auf die Ernährung achten

"Aufgrund des in der Regel jenseits des 70. Lebensjahres zu beobachtenden Rückgangs der körperlichen Aktivität sinkt der durchschnittliche Kalorienbedarf in dieser Lebensphase. Gleichwohl bleibt der Bedarf an Mikronährstoffen, wie Vitaminen und Spurenelementen, unverändert. Daher sollten ältere Menschen bei ihrer Nahrungsmittelauswahl auf besonders hochwertige Lebensmittel zurückgreifen. Anderenfalls droht ihnen ein diesbezügliches Defizit", sagte der Experte.

Sondervitamin D

Unter den Vitaminen weise Vitamin D eine Sonderstellung auf. "Es besitzt besondere Bedeutung für Knochen und Muskulatur. Als Folge der Hautalterung sind ältere Menschen besonders anfällig für einen Vitamin-D-Mangel, da bei ihnen die Bedarfsdeckung aus natürlichen Lebensmitteln kaum gelingen kann - auch nicht in Kombination mit einer stärkeren Sonnenexposition", betonte der Geriater. Vitamin D entsteht in der Haut unter Sonneneinstrahlung. Es fördert den Erhalt der Knochen- und Muskelmasse. Senioren halten sich aber seltener im Freien auf, was sie leicht in ein Defizit rutschen lässt.

Einnahme mit Arzt absprechen

Die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten sollte aber mit dem Hausarzt abgesprochen werden. Vor der Einnahme von überhohen Vitamin-D-Dosen, die manchmal beworben werden, sei jedoch zu warnen. "Der Wert der regelmäßigen Einnahme einer Multivitamin-Pille ist dem gegenüber wissenschaftlich nicht belegt", sagte Bauer.

Bei älteren Senioren sollte außerdem auf eine stabile Gewichtsentwicklung geachtet werden. "Jenseits des 70. Lebensjahres ist eine Gewichtsabnahme nach Möglichkeit zu vermeiden, da anderenfalls ein übermäßiger Verlust an Skelettmuskulatur droht und das Auftreten einer sogenannten Sarkopenie (Muskelschwund; Anm.) begünstigt wird", betonte der Geriater. Diäten wiederum könnten leicht zu einer Mangelernährung führen.

"Eine ausreichende Zufuhr an Protein ist im höheren Alter besonders bedeutsam, da diese dem Muskelabbau entgegenwirkt. Es darf sogar etwas mehr Protein als in jüngeren Lebensjahren sein. Die offizielle Empfehlung liegt für Senioren bei einer Zufuhr von ein Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Dabei muss der ältere Erwachsene nicht auf Fleisch als Nahrungsquelle zurückgreifen. Alternativ stehen hochwertige Milchprodukte und pflanzliche Eiweißquellen zur Verfügung. Eine proteinarme Ernährung kann dagegen als regelrechter 'Muskelkiller' betrachtet werden", sagte Bauer. Bei Sarkopenie-Patienten könnte die notwendige Eiweißaufnahme sogar bis zu 1,4 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag betragen.

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