Seltene Zoonose: Mann an Affenpocken erkrankt
Ein Mann, der vor kurzem von Nigeria nach Großbritannien eingereist ist, wurde mit dem Affenpockenvirus diagnostiziert. Die meldepflichtige Krankheit tritt äußerst selten auf und wurde daher von den britischen Behörden veröffentlicht.
Der Patient wird derzeit in der Fachabteilung für Infektionskrankheiten des Guy's and St Thomas' NHS Foundation Trust in London isoliert behandelt. Dr. Colin Brown, Direktor für klinische und neu auftretende Infektionen der UK Health Security Agency sagte am Samstag: "Es ist wichtig zu betonen, dass Affenpocken nicht leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden und das Gesamtrisiko für die Allgemeinheit sehr gering ist."
Als Vorsichtsmaßnahme werden jedoch all jene Passagiere kontaktiert, die in unmittelbarer Nähe des Patienten mit demselben Flug nach Großbritannien gereist sind.
Pockenähnliche Erkrankung
Das Affenpocken-Virus zählt zu den Orthopoxviren und kann beim Menschen eine pockenähnliche Erkrankung verursachen. Infizierte Tiere wie Ratten oder Primaten können es durch Bisse, Nahrungsaufnahme, Tröpfcheninfektion oder Kontakt mit Blut oder Sekreten auf Menschen übertragen. Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich.
Infizierte leiden häufig unter plötzlichem hohen Fieber, starken Kopf-, Rücken oder Halsschmerzen, Husten und Unwohlsein und teilweise auch Durchfall. Auch Lymphknotenschwellung kommen oft vor. In seltenen Fällen können Erblindung und entstellende Narben als Dauerschäden auftreten. Schwere tödliche Krankheitsverläufe bleiben jedoch selten.
Verbreitet ist die Erkrankung vor allem in tropischen Regenwäldern in Zentral- und Westafrika. Grundsätzlich tritt diese Erkrankung beim Menschen nur selten auf; ein leichter Anstieg in Endemiegebieten könnte laut Sozialministerium auf die mittlerweile eingestellte Pockenschutzimpfung zurückzuführen sein.
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