Mit dieser einfachen Maßnahme kann jeder seinen Blutdruck senken

Lieber weniger: Laut einer neuen Studie bringt jede Reduktion beim Salzkonsum etwas für den Blutdruck.
Herzinfarkte, Schlaganfälle, Nierenschäden: Ein zu hoher Blutdruck kann langfristig gravierende gesundheitliche Folgen haben. Dabei gilt: Je höher der Blutdruck, desto größer das Erkrankungsrisiko.
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Eine neue Studie aus den USA zeigt nun: Durch einen verringerten Salzkonsum kann beinahe jeder Mensch seinen Blutdruck innerhalb von nur einer Woche senken. Das gilt auch für Menschen, die bereits blutdrucksenkende Medikamente einnehmen.
Weniger Salz lässt Blutdruck sinken
Für die Erhebung wurden die Teilnehmenden für eine Woche zufällig entweder einer salzreichen (2.200 Milligramm Natrium pro Tag zusätzlich zur üblichen Ernährung) oder einer salzarmen Diät (insgesamt 500 Milligramm Natrium pro Tag) zugeteilt. Danach wechselten sie für eine Woche zu der jeweils anderen Diät. Neben der Überwachung des Blutdrucks am Ende der Untersuchungswoche wurde auch der Urin der Probandinnen und Probanden untersucht.
Chemisch gesehen handelt es sich bei Salz um Natriumchlorid (auch Kochsalz genannt), eine Verbindung aus Natrium und Chlorid. 2,5 Gramm Salz entsprechen einem Gramm Natrium.
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Bei 213 Teilnehmenden sank der systolische Blutdruck signifikant um sieben bis acht mmHg (der Blutdruck wird in Millimeter Quecksilbersäule, kurz mmHg, gemessen, weitere Infos in der Infobox), wenn sie sich natriumarm ernährten, im Vergleich zu natriumreichem Essen. Und um sechs mmHg im Vergleich zu ihrer gewöhnlichen Ernährung. Das sei "vergleichbar ist mit der Wirkung eines üblicherweise verwendeten Erstlinienmedikaments gegen Bluthochdruck", wird Studienmitautor und Herzspezialist Deepak Gupta dazu in einer Aussendung zitiert.
Die von der American Heart Association, eine US-amerikanische Non-Profit-Organisation, die sich mit der Prävention und Therapie von kardiovaskulären Erkrankungen beschäftigt, empfohlene tägliche Gesamtnatriumzufuhr sollte unter 1.5 Gramm liegen. Die neue Studie sei darauf ausgerichtet gewesen, "sie noch weiter zu senken", so Studienautorin Norrina Allen. Das könne "eine Herausforderung sein, aber eine Reduzierung des Salzgehalts ist in jedem Fall von Vorteil".
Für Erwachsene empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO den Verzehr von höchstens fünf Gramm Salz pro Tag. Für Kinder sollte es noch weniger sein: für sie werden zwei Gramm Salz pro Tag empfohlen. Aktuell liegt der Salzkonsum in der Europäischen Region jedoch zwischen acht und 19 Gramm – also deutlich über der empfohlenen Menge.
Umfangreiche Studie zu Folgen einer salzreduzierten Ernährung
"Wir haben herausgefunden, dass 70 bis 75 Prozent aller Menschen, unabhängig davon, ob sie bereits Blutdruckmedikamente einnehmen oder nicht, wahrscheinlich eine Senkung ihres Blutdrucks bewirken können, wenn sie den Natriumgehalt in ihrer Ernährung senken", ergänzt Mitautorin und Präventivmediziner Norrina Allen.
Der Blutdruck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen und in zwei Werten angegeben, zum Beispiel 120/80 mmHg.
120 = systolischer Blutdruck oder "oberer Wert":
Dieser Wert wird gemessen, wenn sich das Herz während des Pumpvorganges zusammenzieht.
80 = diastolischer Blutdruck oder "unterer Wert":
Dieser Wert wird gemessen, wenn sich das Herz wieder mit Blut füllt. Dies ist somit auch der Mindestdruck, dem unsere Gefäßwände dauerhaft ausgesetzt sind.
Den Forschenden zufolge handelt es sich bei der aktuellen Studie, die im Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurde, um eine der umfangreichsten Erhebungen, die die Auswirkungen einer salzreduzierten Ernährung auf den Blutdruck bei Menschen mit Bluthochdruck und bei Personen, die bereits Medikamente einnehmen, untersucht.
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Weniger Salz ist immer besser
Bisher sei vor allem unklar gewesen, ob bereits medikamentös eingestellte Patientinnen und Patienten ihren Blutdruck über eine salzarme Ernährung noch weiter senken können.
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"So wie jede körperliche Aktivität für die meisten Menschen besser ist als gar keine, so ist auch jede Natriumreduzierung gegenüber der üblichen Ernährung für die meisten Menschen im Hinblick auf den Blutdruck wahrscheinlich besser als gar keine", folgert Gupta.
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