Russland testet Nasenspray-Impfung für Kinder
Russland testet eine Verabreichung seines Impfstoffs Sputnik V per Nasenspray. Demnach soll die Verabreichungsform für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren geeignet sein.
Der Vertriebsstart sei für den 15. September geplant. Das meldet die Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf einen bei der Entwicklung führenden Wissenschaftler.
Nasenspray schon länger vielversprechend
Rund um den Globus arbeiten Forscher an etlichen Corona-Mitteln, seien es Medikamente oder Nasensprays. Voriges Jahr etwa wurde bekannt, dass der Nasenspray "Coladamaris" ein wirksamer Schutz gegen das Coronavirus und andere Viren ist.
Wirkstoff darin ist Carragelose. Das börsennotierte österreichische Biotech-Unternehmen Marinomed etwa sieht eine große Zukunft für seinen aus Rotalgen gewonnen Wirkstoff: "Ähnlich wie Antikörper kann Carragelose die Viren neutralisieren und so die Zellen vor der Infektion schützen", erklärt Vorstandschef Andreas Grassauer.
Carragelose bildet auf den Schleimhäuten der Atemwege eine Schutzschicht - eine physische Barriere -, die vor der viralen Infektion und der Ausbreitung der Viren schützen kann. Die dadurch geminderte Virenlast erlaubt dem eigenen Immunsystem, das Virus effektiver zu bekämpfen.
Tests haben bereits bestätigt, dass Carragelose ein wirksamer Schutz ist. Das Produkt ist ein Breitband-Virusblocker, der auch gegen Schnupfen- und Grippeviren wirksam sein soll. "Man kann es mit einem Serum von einem Patienten vergleichen, der sich gerade von Corona erholt hat." Carragelose hemme nicht nur die Vermehrung der Viren in der Nase und im Rachen, sondern reduziere auch das Risiko, andere Menschen anzustecken.
Nanobodys via Nasenspray
US-Forscher setzen auf der Suche nach Corona-Medikamenten auf per Nasenspray verabreichbare Nanopartikel. Die winzigen Teilchen, "Nanobodys" genannt, sollen das Eindringen von Sars-CoV-2 in Körperzellen verhindern.
Die von den US-Wissenschaftlern untersuchten Nanobodys sind grob gesagt stark abgespeckte Antikörper. Ein Stoff mit der Bezeichnung mNb6-tri dockte im Laborversuch an spezielle Oberflächenstrukturen des Virus an. Er könne verhindern, dass der Erreger in Zellen eindringt, heißt es in einer noch nicht von Fachkollegen begutachteten Studie.
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