Rauchfrei: Es gibt bessere Methoden als die E-Zigarette

Rauchfrei: Es gibt bessere Methoden als die E-Zigarette
Eine Studie stellt E-Zigaretten kein gutes Zeugnis aus. Nikotinsucht kann durch die Dampf-Stängel sogar verstärkt werden.
Raucher sein ist manchmal schwer. Vor allem dann, wenn man damit aufhören möchte und scheitert. Dabei muss man sich nicht wundern, wenn es nicht sofort gelingt. Durchschnittlich brauchen Raucher mehrere Anläufe dafür.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten mit dem Qualmen aufzuhören. Manche probieren es mit E-Zigaretten. Laut einer neuen Metaanalyse (Zusammenfassung einer Reihe von Studien, Anm.) sind sie im Kampf gegen eine Nikotinsucht jedoch alles andere als sinnvoll. Laut Lungenfachärzten können sie den Griff zur Zigarette sogar noch verstärken. Darüber hinaus enthalten E-Zigaretten und erhitzte Tabakprodukte eine Vielzahl an giftigen Substanzen.
 

E-Zigarette als verlockende „Einstiegsdroge“

E-Zigaretten sind von den Herstellern gar nicht als Übergangslösung konzipiert, wie etwa Nikotinpflaster oder Kaugummis. Vielmehr sollen diverse Geschmäcker, wie Erdbeere oder Vanille, Spaß an der Sache vermitteln. Am besten über viele Jahre. Besonders junge Menschen sind empfänglich für diese Rauchalternative und können dadurch schnell eine Sucht entwickeln.
 
Vor diesem Hintergrund gibt es Bedenken, dass die Verwendung von nikotinhaltigen Flüssigkeiten in E-Zigaretten und E-Shishas sogar ein Einstieg in den Konsum herkömmlicher Zigaretten sein könnte. Denn diese richten sich mit ihren fruchtigen und exotischen Aromen vor allem an ein junges Publikum.
 
Auch Nikotinsäckchen helfen nicht dabei, dem Rauchen ein Ende zu setzen. „Dieses Produkt wird vermarktet wie ein Minzdrop", klagt die fachliche Leiterin des Rauchfrei Telefons, Sophie Meingassner. Das Säckchen wird in die Mundhöhle gesteckt und gibt einen schnellen Nikotinkick. Und es macht sehr schnell abhängig.
 
 

Endlich rauchfrei sein

Die gute Nachricht: Zumeist spürt man die positiven Auswirkungen des Nichtrauchens sehr schnell. Die Regeneration des Körpers beginnt im Moment nach dem letzten Zug an der Zigarette. Je früher im Leben man damit aufhört, desto besser. Laut einer australischen Studie können entstandene Herz-Kreislauf-Probleme fast vollständig heilen, wenn man es vor dem 45. Lebensjahr sein lässt.
 
Im Durchschnitt benötigen Raucher sechs Versuche, bis es mit dem Rauch-Stopp klappt. Nur wenige schaffen es ohne Hilfe. Das bestätigt auch Meingassner. „Die meisten, die bei uns anrufen, haben bereits einen Entwöhnungsversuch hinter sich, manche sogar schon 15, bevor sie es schaffen." Bei jedem Mal lernt man etwas dazu, man sollte also keinesfalls aufgeben. Irgendwann klappt es.
 

Das Rauchermotiv

Wichtig ist es, für den Rauchentzug die für sich passende Methode zu finden. Manche starten schnell, andere brauchen eine längere Vorbereitungszeit. Beim "Rauchfrei Telefon" wird daher zunächst das eigene Rauchmotiv genauer unter die Lupe genommen. Manche rauchen, um Stress zu lindern, andere belohnen sich mit dem Griff zur Zigarette und wieder andere kontrollieren ihr Gewicht damit. Danach wird ein individueller Plan erstellt, wie man rauchfrei wird.

Im vergangenen Jahr haben 3.000 Menschen beim Rauchfrei Telefon Beratung in Anspruch genommen. Die Erfolgsquote ist hoch. Etwa 20 bis 30 Prozent sind nach der telefonischen Beratung auch nach einem Jahr noch frei von dem alten Laster. „Viele Leute sind so erleichtert, wenn sie es endlich geschafft haben. Die Freude über das neue Freiheitsgefühl ist etwas sehr Schönes", erzählt Meingassner.

Kontakt zum Rauchfrei Telefon: www.rauchfrei.at I Telefon: 0800 810 013

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