Problemlöser in der Pubertät: Teenager sollten täglich Walnüsse knabbern

Problemlöser in der Pubertät: Teenager sollten täglich Walnüsse knabbern
Warum gerade der Genuss von Walnüssen am Übergang zum Erwachsenwerden förderlich wirkt, beschreiben spanische Forschende in einer aktuellen Studie.

Mit rund 90 Nährstoffen ist die Walnuss gesundheitstechnisch ein echter Alleskönner. Vor allem Jugendliche könnten von ihren Inhaltsstoffen profitieren, wie spanische Forscherinnen und Forscher nun postulieren.

Konkret soll der regelmäßige Konsum die kognitive und psychische Entwicklung Heranwachsender unterstützen.

Zu diesem Ergebnis gelangten Forschende des Barcelona Institute for Global Health mittels umfangreicher Tests. Man rekrutierte 700 Schülerinnen und Schüler zwischen elf und 16 Jahren aus verschiedenen Gymnasien in Barcelona. Die Jugendlichen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: den einen wurden keine Walnüsse angeboten, die anderen bekamen sechs Monate lang täglich 30 Gramm Walnüsse zum Verzehr vorgesetzt.

Die Studie wurde Anfang April im Fachblatt EClinicalMedicine veröffentlicht.

Walnüsse als Problemlöser

Sie fanden heraus, dass jene Jugendliche, die in diesem Zeitraum mindestens 100 Tage lang Walnüsse aßen, sich besser konzentrieren konnten. Bei Teenagern mit ADHS-Diagnose zeigten sich ebenfalls positive Effekte, etwa eine reduzierte Hyperaktivität und eine bessere Aufnahmefähigkeit während des Unterrichts.

Der Snack wirkte sich auch förderlich auf die sogenannte fluide Intelligenz, darunter versteht man in der Kognitionsforschung die von Bildungseinflüssen relativ unabhängige geistige Leistungsfähigkeit, aus.

Während unter kristalliner Intelligenz der Gebrauch von Wissen, Fertigkeiten und Erfahrung summiert wird, befähigt fluide Intelligenz zu schlussfolgerndem Denken und dazu, neue Probleme zu lösen, Muster zu erkennen und sich generell an neue Situationen anzupassen.

Mit Fetten die Hirnkommunikation ölen

Was steckt in der Walnuss, das diese Wirkungen erklären könnte? Das Team um den Neuropsychologen Jordi Júlvez vom Barcelona Institute for Global Health hat die in enthaltene Alpha-Linolensäure im Verdacht.

Die Omega-3-Fettsäure spiele eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Gehirns, insbesondere während der Pubertät. Während dieser Zeit stimulieren Hormone das Wachstum von Synapsen, also Verbindungen zwischen Nervenzellen, im Frontallappen. Dieser größte Teil des Gehirns ist für komplexe emotionale und kognitive Funktionen verantwortlich.

"Neuronale Strukturen, die gut mit dieser Art von Fettsäure genährt werden, „können wachsen und neue, stärkere Synapsen bilden", wird Júlvez in einer Presseaussendung zur Studie zitiert.

Konkret könne eine "Handvoll Walnüsse pro Tag oder mindestens dreimal pro Woche" zu "vielen wesentlichen Verbesserungen der kognitiven Fähigkeiten" führen, so Biologin Ariadna Pinar vom Institut d'Investigació Sanitària Pere Virgili, die ebenfalls an der Untersuchung mitwirkte. Die Hürden in einer ohnedies fordernden Zeit im Leben junger Menschen ließen sich so „besser meistern“.

Mit der Walnussforschung sind die Wissenschafterinnen und Wissenschafter noch lange nicht fertig: Demnächst wollen sie im Zuge einer Studie den Verzehr von Walnüssen bei schwangeren Frauen und dessen Auswirkungen auf Säuglinge unter die Lupe nehmen.

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