Verantwortlich dafür soll ein bestimmter Inhaltsstoff der Pistazie sein: Lutein, ein sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe der Carotinoide. Der Verzehr könne ein Schlüsselfaktor beim Schutz der Augen vor blauem (sichtbarem) Licht und altersbedingten Schäden sein, so das Fazit der Forschenden.
Potenzieller Nutzen fürs menschliche Auge
Zu besagtem Schluss kamen die Fachleute im Zuge einer randomisiert kontrollierten Studie. Verglichen wurden eine Gruppe von gesunden Probanden, die sich wie üblich ernährte, mit einer Gruppe, die zusätzlich 57 Gramm Pistazien täglich aß. Dabei zeigte sich: Der Pistazien-Verzehr führte über einen Zeitraum von zwölf Wochen zu einem signifikanten Anstieg der sogenannten Makulapigmentdichte.
Die Makulapigmentdichte gilt als wichtiger Indikator für die Gesundheit des Auges, da sie die Netzhaut schützt und mit einem verringerten Risiko für die altersbedingte Makuladegeneration, eine der Hauptursachen für Erblindung bei älteren Erwachsenen, in Verbindung gebracht wird.
Gefördert wurde die Erhebung zu einem Teil von den National Institutes of Health (NIH), einer Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums für biomedizinische Forschung. Zum anderen vom Handelsverband US-amerikanischer Pistazien-Bauern. Wie aussagekräftig sind die Ergebnisse vor diesem Hintergrund?
Prävention altersbedingter Makuladegeneration
"Pistazien, Grünkohl, Spinat, Erbsen, Brokkoli und andere sind wertvolle Lebensmittel für die Gesundheit der Makula, des zentralen Bereichs der Netzhaut, der für das scharfe Sehen unerlässlich ist", weiß Herbert Reitsamer, Wissenschaftlicher Sekretär der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG).
"Diese Lebensmittel enthalten hohe Mengen an Carotinoiden wie Lutein und auch Zeaxanthin, die die Makula in einem kräftigen Gelb erscheinen lassen." Beide Carotinoide wirken als Antioxidantien und schützen die Makula vor oxidativem Stress, was besonders zur Prävention der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) wichtig ist – einer häufigen Ursache für Sehverlust im Alter. Man nimmt an, dass diese Carotinoide z. B. als Filter für blaues Licht in die empfindliche Makula und Retina wirken.
"Grünkohl und Spinat gehören zu den Lebensmitteln, die mit Abstand die höchsten Mengen an Lutein und Zeaxanthin enthalten", präzisiert Reitsamer. Sie seien daher besonders förderlich für die Augengesundheit. "Pistazien liefern ebenfalls Antioxidantien und gesunde Fette, die die Aufnahme der Carotinoide im Körper verbessern. Erbsen und Brokkoli sind zudem reich an Vitamin C und weiteren Nährstoffen, die das Auge vor Zellschäden schützen."
Der regelmäßige Verzehr dieser Lebensmittel könne zur Stärkung der Makula und zur Unterstützung der Sehfunktion beitragen. "Studien deuten darauf hin, dass eine pflanzenreiche Ernährung mit diesen Nährstoffen das Risiko für AMD senken könnte und darüber hinaus noch weitere gesundheitliche Vorteile für den Körper bietet."
Pistazien ersetzen keine Therapie
Die Behandlung einer bereits bestehenden Makuladegeneration könne – auch das betont Reitsamer – jedoch nur durch die Augenärztin und den Augenarzt erfolgen. "Hier ist eine alleinige Umstellung der Ernährung zu wenig."
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Pistazien nicht nur ein nahrhafter Snack sind, sondern auch erhebliche Vorteile für die Gesundheit der Augen bieten“, zeigt sich Tammy Scott, Neurowissenschafterin an der Tufts University und Hauptautorin der Studie, jedenfalls überzeugt und empfiehlt eine Handvoll Pistazien täglich.
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