Passivrauchen nicht weniger schädlich als aktiver Zigarettenkonsum

Passivrauchen nicht weniger schädlich als aktiver Zigarettenkonsum
Die Gesundheitsrisiken sind vergleichbar. Und Kinder reagieren besonders empfindlich.

„Das Inhalieren von Tabakrauch verursacht bis zu 90 Prozent der Krebserkrankungen der Organe, die mit dem Tabakrauch direkt in Kontakt kommen, wie Mundhöhle, Kehlkopf, Speiseröhre und Lunge“, heißt es beim Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ).

Passivrauchen bedeutet kein geringeres Risiko: „In seiner Zusammensetzung unterscheidet sich der beim Passivrauchen aufgenommene Rauch nicht vom Hauptstromrauch, den der Raucher inhaliert“, erklären die Krebsforscher: „Einige der giftigen oder krebserzeugenden Substanzen liegen im Nebenstromrauch (er entsteht beim Glimmen der Zigarette zwischen den Zügen, Anm.) sogar in höherer Konzentration vor als im Hauptstromrauch.“ Wer regelmäßig Zigarettenrauch einatmet, erhöht überdies sein Herzinfarktrisiko um 20 bis 40 Prozent.

Kinder reagieren besonders empfindlich auf Tabakrauch, da sie eine höhere Atemfrequenz haben und außerdem ihr Entgiftungssystem noch nicht so gut arbeitet wie bei Erwachsenen: „Passivrauchende Kinder leiden verstärkt unter Mittelohrentzündungen, Bronchitis und Lungenentzündung. Wahrscheinlich löst Passivrauchen Asthma aus. Bei Kindern mit bereits bestehendem Asthma verschlimmert es die Krankheitssymptome“, so das DKFZ.

Vor allem für Kinder kann Passivrauchen auch im Freien schädlich sein – wenn dieses in ihrer unmittelbaren Umgebung stattfindet. Die Lungenliga Schweiz rät, beim Rauchen im Freien einen Abstand von mindestens zwei Metern zu Kindern einzuhalten. Denn ab dieser Distanz sinke die Passivrauchbelastung im Freien stark. Und: „Im Gegensatz zum Rauch in Innenräumen verschwindet der Rauch im Freien nach dem Auslöschen der Zigarette schnell wieder.“

Kommentare