Organtransplantationen: Auf Niere wartet man am längsten

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780 Patienten stehen dennoch auf der Warteliste. Insgesamt haben Transplantationen leicht zugenommen.

Österreich nimmt im internationalen Vergleich bei den Organtransplantationen eine Position in den vordersten Rängen ein. 2017 gab es etwas mehr Organverpflanzungen als im Jahr davor. Allerdings befanden sich Ende 2017 etwa genau so viele Menschen auf der Warteliste. Dies geht aus dem aktuellen "Transplant-Jahresbericht 2017" der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) hervor.

"2017 wurden in Österreich 789 Organtransplantationen durchgeführt, 717 mit Organen von Verstorbenen, 72 stammten von Lebendspendern. Im Vergleich zum Vorjahr ist somit die Anzahl der Transplantation mit Organen von Verstorbenen nahezu gleich geblieben (2016: 711). Die Anzahl der Transplantationen von Lebendspendern ist ebenfalls gleich geblieben (2015: 69)", hieß es zu dem Report.

780 warten auf Organ

Allerdings, wie die Autoren des Berichts ebenfalls feststellten: Ende 2017 warteten 780 Patienten auf ein geeignetes Spenderorgan, was in Summe etwa der Ein-Jahres-Zahl der Transplantationen entspricht. Während man auf eine Niere im Median (die Hälfte der Betroffenen länger, die Hälfte der Patienten kürzer; Anm.) 39,5 Monate wartet, liegen die Wartezeiten bei Herz (median 3,3 Monate), Lunge (3,7 Monate) und Leber (zwei Monate) unter einem Jahr. Diese medianen Wartezeiten sind beim Herzen gleich geblieben, bei der Lunge geringfügig gestiegen, bei Leber und Niere gegenüber dem Vorjahr geringfügig verkürzt. Weiterhin sterben auch in Österreich noch immer Menschen auf den Transplantations-Wartelisten.

Insgesamt weist der Report im aktuellen Vergleich (2016) von 23 europäischen Staaten für Österreich eine sehr gute Position bei den oft lebensrettenden Eingriffen aus: Nach Spanien mit 104,6 Organtransplantationen pro Million Einwohner folgen Belgien (92,2) und Frankreich (91,6). Dann kommt schon Österreich mit 89,6 solcher Operationen pro Million Einwohner. In Deutschland sind es mit 45,1 Transplantationen pro Million Einwohner nur etwa die Hälfte. Das liegt an der in Deutschland geltenden gesetzlichen Regelung für Organentnahmen. Die Schweiz (61,1) ist ebenfalls deutlich schlechter positioniert als Österreich.

Österreich weit vorne

Im Jahr 2017 wurden in Österreich 373 verstorbene Personen als potenzielle Spender gemeldet und 206 Organspenden davon in der Folge auch realisiert. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr – 379 gemeldete und 207 realisierte Organspender – einem Gleichbleiben des Aufkommens an Organen und entspricht einer Rate von 23,8 Spendern pro Million Einwohner – im Vergleich zu 22,7 in 2015.

Auch hier liegt Österreich weit vorn, wenn man die europäischen Staaten betrachtet. Bei den Meldungen von potenziellen Organspendern (nicht aussagekräftig, dass dann auch Organe verwendet wurden) ist Spanien ebenfalls Spitze - mit einer Rate von 43,8 pro Million Einwohner (2016). In Österreich waren es 24,9.

Stammzellspenden stabil

Sehr unterschiedlich sind die Organspendermeldungen der österreichischen Krankenhäuser. Die Zahlen für 2017 (je Million Einwohner): In Wien waren es 20,9, in Niederösterreich 18,0, in Eisenstadt nur 10,3. Dafür erreichten Kärnten (39,2) und Tirol (29,5) die Spitzenwerte. In der Steiermark waren es 21,8 gemeldete Spender pro Million Einwohner, in Vorarlberg 20,6, in Salzburg 20,0 und in Oberösterreich 23,9.

Stabil ist die Situation auch bei den Stammzellspenden und Stammzelltransplantationen (z.B. Knochenmark). Im Jahr 2017 waren insgesamt rund 67.200 Spender im österreichischen Register erfasst. Durch die internationale Vernetzung mit anderen Registern stehen derzeit weltweit rund 31,9 Millionen Stammzellspender zur Verfügung.

Für rund 80 Prozent aller Patientinnen und Patienten in Österreich kann ein Fremdspender gefunden werden. Die durchschnittliche Suchdauer bis zur Identifizierung eines immunologisch passenden, nichtverwandten Spenders lag im Jahr 2017 bei durchschnittlich 28 Tagen. 2017 wurden insgesamt 551 Stammzelltransplantationen durchgeführt. Im Vergleich zum vergangenen Jahr stellte das einen Rückgang um rund 2,3 Prozent dar.

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