Omikron-Variante BA.5: Neuer bivalenter Booster-Impfstoff wirkt besser

Omikron macht Sorge
Nach BionTech/Pfizer veröffentlichte nun auch Hersteller Moderna positive Daten: Mehr neutralisierende Antikörper werden gebildet.

Der US‐Biotechkonzern Moderna hat weitere klinische Studiendaten zu seinen Omikron‐Auffrischungsimpfungen veröffentlicht. Die Daten aus der Phase‐2/3‐Studie mit über 500 Erwachsenen untermauerten, dass der BA.4/5‐Booster zu signifikant höheren neutralisierenden Antikörpertitern gegen BA.4/BA.5 führe als eine Auffrischungsimpfung mit dem ursprünglichen Corona‐Impfstoff Spikevax von Moderna. Sowohl der BA.4/5 als auch der BA.1‐Booster des Unternehmens hätten zudem "robuste“ neutralisierende Titer gegen die Sublinie BQ.1.1 erzeugt, teilt Moderna mit. Im Vergleich zu BA.4/5 sei die Antikörperreaktion jedoch um fast das Fünffache gesunken.

Es handelt sich um die bislang größte Studie mit mehr als 500 Erwachsenen im Alter von 19-89 Jahren, betonte auch der US-Virologe Eric Topol auf Twitter.

Überlegen

"Wir freuen uns, dass unsere beiden bivalenten Booster-Impfstoffkandidaten im Vergleich zu unserem ursprünglichen Booster einen überlegenen Schutz gegen Omikron BA.4/BA.5-Varianten bieten, was angesichts der Tatsache, dass Covid-19 nach wie vor eine der Hauptursachen für Krankenhauseinweisungen und Todesfälle weltweit ist, sehr ermutigend ist. Darüber hinaus hielt die überlegene Reaktion gegen Omikron mindestens drei Monate nach dem mRNA-1273.214-Booster an", sagte Stéphane Bancel, Chief Executive Officer von Moderna.

Beide aktualisierten bivalenten Auffrischungsimpfstoffe des Unternehmens zeigten in einer explorativen Analyse neutralisierende Titer gegen BQ.1.1.

Variante BQ.1.1. auf Vormarsch

Wie der deutsche Experte Ralf Wittenbrink auf Twitter schrieb, erweitere der bivalente mRNA-Booster-Impfstoff die humorale Immunität gegen die Omikron-Subvarianten BA.1, BA.5, BA.2.75.2 und BQ.1.1. Laut RKI wurde BQ.1.1 in den letzten Wochen zunehmend in Deutschland und anderen Ländern nachgewiesen, bisher werde mit der Verbreitung der Sublinie aber keine Erhöhung der Krankheitslast beobachtet.

Deckt sich mit früheren Daten

Zunehmend zeigen Studien mit Lebendviren, dass die bivalenten Impfstoffe auch gegen Virus-Varianten wie BA.4/BA.5 gut wirken. Ende September hatte die deutsche Virologin Sandra Ciesek und Biontech eine Mäuse-Studie mit positiven, ersten Daten des bivalenten BA.4./BA.5-Impfstoffs von Biontech/Pfizer veröffentlicht, weil damals noch keine klinischen Daten beim Menschen verfügbar waren. Im Oktober folgten erste positive Daten am Menschen, die Pfizer allerdings als Presseaussendung und nicht als Studie veröffentlichte.

Die Daten zeigten laut Unternehmen einen deutlichen Anstieg der neutralisierenden Antikörperreaktion auf BA.4/BA.5 gegenüber den Werten vor dem Booster. Diese Werte waren bei Personen im Alter von 18 bis 55 Jahren und bei Personen über 55 Jahren (40 Teilnehmer in jeder Altersgruppe) ähnlich.

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