Nach der Impfung: Infektiologe Wenisch hat sein altes Leben zurück

Christoph Wenisch, der Leiter der Infektiologie an der Klinik Favoriten in Wien, wurde am Sonntag geimpft.
Ohne Angst vor Ansteckung können der Leiter der "Corona-Station" in der Klinik Favoriten und seine Mitarbeiter in die Arbeit fahren.

„Das Schöne ist, dass wir jetzt wieder wie früher in die Arbeit gehen können – ohne Angst, uns dort anzustecken“, sagt der Infektiologe Christoph Wenisch von der Klinik Favoriten des Wiener Gesundheitsverbunds. „Wir haben jetzt individuell wieder das, was man als Normalität betrachtet.“

KURIER: Herr Dr. Wenisch, die Fotos mit Ihrer erhobenen Faust und dem Victory-Zeichen nach der ersten Covid-19-Impfung sind weltweit publiziert worden, darunter von der New York Times. Was haben Sie in diesem Moment verspürt?

Christoph Wenisch: Das möchte ich sinngemäß mit den Worten von Dancing-Star Michaela Kirchgasser beantworten: Sportler sind professionell auf ihre Tätigkeit fokussiert. Während des Wettkampfes gibt es keine Zeit für ehrliche Emotionen – sondern erst, nachdem man im Ziel ist. Und bei uns war es so ähnlich: Wir sind jetzt ein Jahr im Brennglas der Pandemie gesessen. Wir mussten kontinuierlich schauen, welche Therapie ist die richtige, an welchen Studien nehmen wir teil, wie vernetzen und organisieren wir uns. Da ist es sehr schwierig, Emotionen zu zeigen. Aber für mich war immer klar, dass die Impfung der Zieleinlauf ist. Sobald ich geimpft bin, bin ich im Ziel, dann ist es für mich vorbei und ich habe es geschafft.

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