Menschen können Hunde und Katzen mit Coronavirus anstecken

Der Konsument testete 21 Katzenfuttersorten.
Neue Studie: Mehr als 800 Tiere wurden auf Antikörper gegen das Coronavirus untersucht.

Die Übertragung von SARS-CoV-2-Viren auf Haustiere wie Hunde und Katzen beschäftigt Wissenschafter, seit im Jänner in Südkorea der erste Fall eines infizierten Hundes bekannt wurde. Nun zeigt eine Untersuchung, dass die Tiere offenbar tatsächlich von Menschen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert werden können. Umgekehrt ist eine Ansteckung allerdings unwahrscheinlich, betonen die Forscher in ihrer Pre-Print-Studie.

Diese Pre-Print-Studie wurde allerdings noch nicht von wissenschaftlichen Fachkollegen begutachtet und noch in keinem Fachjournal veröffentlicht.

Tiere aus Corona-Haushalten

Um die Übertragungswege zu bestätigen, hatten italienische Forscher 540 Hunde und 277 Katzen in Norditalien, vor allem in der Lombardei, untersucht. Die Tiere lebten in Haushalten mit Corona-Patienten oder in besonders stark von Corona betroffenen Gebieten. Die Tests auf Viren in Abstrichen aus dem Mund-, Nasen-, Rachenraum waren bei allen Tieren negativ - die Virenausscheidung endet nach zwei Wochen. Getestet wurde zwischen März und Mai 2020. 

Die Studie bestätige die bisherige Einschätzung von Forschern, dass Hunde oder Katzen bisher keine Rolle bei der Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus spielen. Ausschlaggebend sei die Übertragung von Mensch zu Mensch,  heißt es etwa vom deutschen Friedrich-Loeffler-Instituts Greifswald (FLI).

Infizierte sollen Kontakt meiden

Der Kontakt gesunder Menschen zu Haustieren müsse aus derzeitiger Sicht des FLI nicht eingeschränkt werden. Infizierte Menschen sollten den Kontakt zu Haustieren meiden. Auch wenn sich Haustiere infizieren, bedeutet das laut FLI nicht automatisch, dass sich das Virus in den Tieren vermehren kann und von ihnen auch wieder ausgeschieden wird, etwa mit Nasensekret, Hustenauswurf oder Kot.

Dafür, dass Tiere an einer Corona-Infektion sterben, gibt es Mettenleiter zufolge bisher keinen Nachweis. Auch in der italienischen Studie waren nur lebendige Tiere untersucht worden. In den USA sei ein vor kurzem positiv getesteter Hund gestorben, der aber auch noch an Krebs erkrankt war.

Keine Hinweise bei Nutztieren

Laut FLI gibt bisher keine Hinweise darauf, dass sich Schweine, Hühner und andere landwirtschaftliche Nutztiere mit SARS-CoV-2 infizieren können. Am Institut erfolgen derzeit Versuche mit mehreren Tierarten. Ersten Ergebnissen zufolge sind Frettchen und Flughunde für das Virus empfänglich, Hühner und Schweine jedoch nicht. Studien mit Rindern wurden erst begonnen.

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