Medizin-Mythen: Wirkt Artemisia-Tee gegen Malaria?

Medizin-Mythen: Wirkt Artemisia-Tee gegen Malaria?
Der Beifuß-Pflanze wird nachgesagt, die Erreger der Krankheit abtöten zu können. Experten haben die Faktenlage dazu überprüft.

An Malaria erkranken Schätzungen zufolge jährlich rund 200 Millionen Menschen. Für etwa 400.000 Personen verläuft die Infektion tödlich. Prinzipiell ist Malaria gut behandelbar, wenn wirksame Medikamente rechtzeitig zur Verfügung stehen.

Immer wieder steht zur Debatte, ob neben diesen Medikamenten auch selbst angebaute Hausmittel aus Artemisia annua (Einjähriger Beifuß) verlässlich gegen Malaria wirken. Wichtig für den Heilungserfolg ist, dass die Erreger (Plasmodien) im Blut abgetötet werden.

Studien analysiert

Medizin-transparent, das Faktencheck-Team für Gesundheitsfragen an der Donau-Universität Krems, hat dazu recherchiert: Sie haben Studien zu Artemisia-Tee analysiert. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Artemisia-Tee aus dem Eigenanbau eher nicht nachhaltig gegen Malaria hilft.

Zwar dürfte es zu einer vorübergehenden Besserung der Beschwerden kommen. Doch das ist ein trügerischer Effekt. Denn in punkto Heilungserfolg ist der Tee den modernen Medikamenten wohl unterlegen, weil die Malariaerreger offenbar häufiger überleben. Abgesehen davon besteht die Befürchtung, dass der breite Einsatz von Artemisia-Hausmitteln das Auftreten von Resistenzen fördern könnte – und damit das Auftreten von Therapieversagen wahrscheinlicher wird.

Die umfassende Recherche zu diesem komplexen Thema ist hier nachzulesen.

Auch gegen das Coronavirus soll Artemisia wirken. Medizin-transparent hat in einer separaten Recherche  überprüft, was an dieser Behauptung dran ist.

Der Schwerpunkt Mythen und Fakten rund um Covid-19 wird laufend erweitert. Auch aktuelle Informationen zu den verschiedenen Coronaimpfungen sind hier abrufbar.

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