Long Covid: "Wir hoffen, dass sie nicht ihr restliches Leben leiden"

Long Covid: "Wir hoffen, dass sie nicht ihr restliches Leben leiden"
Österreichweit gibt es Schätzungen zufolge rund 50.000 Menschen, die Monate nach ihrer Infektion noch leiden. Therapien gibt es kaum.

„Es geht nicht nur um die Toten. Zehn Prozent der Unter-65-Jährigen und 20 Prozent der Über-65-Jährigen, die mit ihrer Infektion zu Hause bleiben konnten, leiden unter Long Covid“, berichtet der Allgemeinmediziner Ramin Nikzad auf Basis internationaler Studien. Demnach gibt es in Österreich etwa 50.000 Betroffene. „Das ist etwas, das wirklich gesamtgesellschaftlich beachtet werden muss.“

Dass jemand ein paar Wochen nach der Infektion noch angeschlagen ist, kennt man auch von der Influenza. „Hier gibt es aber Menschen, die ein halbes Jahr nach der Infektion noch immer nicht arbeitsfähig sind. Ich habe bei meinen Patienten viele Selbstständige und Angestellte in leitenden Positionen, die wirklich wollen, aber einfach nicht können.“

Im Wiener AKH findet deshalb in der pulmologischen Ambulanz eine interdisziplinäre Betreuung von Long-Covid-Patienten statt, um ihren Verlauf zu kontrollieren. Bislang haben sich 250 Patienten vorgestellt, die alle drei Monate von Kopf bis Fuß durchgecheckt werden. Die Betroffenen sind zwischen 20 und 91 Jahre alt – Durchschnittsalter 48.

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