Lange Fahrten: Wie die Luft im Auto auf den Körper wirkt

Two adorable little sisters sitting in a car
Auch im Inneren des Fahrzeugs sammeln sich Schadstoffe, die mit einfachen Tipps reduziert werden können.

Das Auto ist laut ÖAMTC in Österreich nach wie vor das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel für den Urlaub. Vier von zehn Urlaubern fahren mit dem PKW in die Ferien, am liebsten nach Italien und Kroatien. Für die beliebten Urlaubsorte an der Adria ist das Auto für mindestens fünf Stunden dann meist vollbesetzt und vollbeladen - das wirkt sich auch auf die Luft im Auto aus. „Mehrere Menschen auf engstem Raum teilen sich ein relativ geringes Luftvolumen und damit kann vor allem bei schlecht gewarteten Klimaanlagen die Schadstoffkonzentration sehr schnell ansteigen. Gemeinsam mit extremen Außentemperaturen kann das zu wüstenähnlichen Klimafaktoren im Autoinneren führen“, sagt Joseph Strauss von der Universität für Bodenkultur in einer Aussendung der Plattform meineraumluft.at.

Unkonzentriert, müde

Schadstoffe des Straßenverkehrs wie Feinstoff oder Stickstoffdioxid machen auch an der Autotüre nicht Halt. Gerade beim Anfahren würden die Schadstoffwerte enorm in die Höhe schnellen und über das Gebläse und offene Fenster ins Innere des Fahrzeugs gelangen. Die Folgen: Unkonzentriertheit und schnellere Ermüdung können das Unfallrisiko erhöhen. Und ein falscher Einsatz der Klimaanlage kann dafür verantwortlich sein, im Urlaubsort zu erkranken bzw. mit Verspannungen zu kämpfen. Sind Klimaanlagen zu kalt eingestellt, können sie zudem Erkältungen begünstigen.

Auch das Fahrzeuginnere selbst kann die Schadstoffbelastung erhöhen. Bestimmte Schadstoffe aus Kunststoffen in Sitzbezügen, Lenkrad, Armaturen, Armlehnen und Kabelisolierungen werden durch Hitze verstärkt freigesetzt und von den Mitfahrenden über die Atmung aufgenommen. Dazu zählen Flammschutzmittel ebenso wie Weichmacher. Sie sind zum Teil auch für den charakteristischen Geruch in Neuwagen verantwortlich.

Einfache Tipps

Thomas Schlatte, Sprecher der Plattform MeineRaumluft.at gibt folgende Tipps für längere Autofahrten:

  • Sofern möglich, sollte man eine möglichst große Distanz zum Vorderfahrzeug lassen, um die Schadstoffbelastung im eigenen Fahrzeug gering zu halten. Am besten senkt man die Belastung, indem man die Fenster schließt und die Lüftung abstellt oder für kurze Zeit auf Innenzirkulation dreht.
  • Beim Parken eine Sonnenschutzblende auf der Innenseite der Frontscheibe platzieren. Die Hitze wird gesenkt, weniger Schadstoffe dünsten aus den Materialien in die Luft des KFZ Innenraumes.
  • Um Reisehitze zu bewältigen, muss nicht nur die Temperatur im Wagen stimmen. Mitfahrer sollten viel, aber nicht zu kaltes Wasser trinken und regelmäßig Pausen machen.
  • Nach längerem Rasten oder Parken in der Sonne zuerst lüften und mit dem Einschalten der Klimaanlage warten, bis sich die Armaturen etwas abgekühlt haben.
  • Ist die Lüftung ausgeschaltet, liegt die Belastung der Autoinnenluft an den Ampeln, im Stau weit unter jener der Außenluft.
  • Luftfilter-Leistung für den KFZ-Innenraum überprüfen und regelmäßig austauschen sowie gelegentlich die Klimaanlage reinigen lassen, da mit der Zeit die Anlage zur Schleuder für Schimmelsporen, Bakterien und Viren werden kann.

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