Kopfschmerz: Machen Covid oder die Corona-Impfung Migräne schlimmer?

Eine Frau greift sich an die Schläfen.
Neue Studie untersuchte den Zusammenhang von Covid-Infektion und -Impfung mit Kopfschmerzen.

Kopfschmerzen sind ein oft berichtetes Symptom von Covid-19, allerdings haben die Erkrankung und die Covid-19-Impfung vernachlässigbare Auswirkungen auf die Schwere von Migräne. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die im European Journal of Neurology veröffentlicht wurde.

Untersucht wurden 550 Erwachsene, die in einer spanischen Kopfschmerzklinik wegen Migräne behandelt wurden. 45 Prozent hatten mindestens einmal Covid-19, 83 Prozent waren geimpft. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie wurden einerseits dazu befragt, ob sich ihre Migräne seit der Covid-19-Erkrankung oder seit der Covid-19-Imfpung verschlechterte. Das heißt, ob sie subjektiv das Gefühl haben, dass die Migräne stärker wurde. Andererseits führten sie ein elektronisches Tagebuch zu ihren Kopfschmerzen. Die Forschenden verglichen diese beiden Angaben.

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Die Ergebnisse:

  • Jeder Vierte (24,7 Prozent) berichteten über eine gefühlte Verschlechterung der Migräne seit Covid-19. Jeder Zehnte (11,4 Prozent) gab an, dass sich die Migräne seit der Impfung verschlechtert habe.
  • Bei jenen, die mit Covid-19 infiziert waren und die eine Verschlechterung ihrer Migräne wahrnahmen, war die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Migräne verschlimmerte, um 2,5-mal höher.
  • Geimpfte Patientinnen und Patienten berichteten, dass sich ihre Migräne verschlechterte, mit einer 17,3-mal höheren Wahrscheinlichkeit.
  • Laut den Daten des E-Tagebuchs zeigte sich allerdings kein signifikanter Unterschied in der Kopfschmerzhäufigkeit einen Monat vor und nach der Infektion oder Impfung – selbst, wenn sie Patientinnen und Patienten mit und ohne selbstberichteter Migräneverschlimmerung verglichen.

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"Im Fall von COVID-19 haben wir zuvor berichtet, dass Kopfschmerzen tatsächlich ein häufiges und beeinträchtigendes Symptom der Infektion sind. Dennoch muss es nicht unbedingt mit einer Zunahme der Migränehäufigkeit verbunden sein", schreiben die Autoren. "Angesichts unserer Ergebnisse glauben wir, dass Ärzte den Patienten eine beruhigende Botschaft vermitteln sollten, dass Covid-19 und Covid-19-Impfstoffe den Migräneverlauf nur geringfügig beeinflussen können und dass die Auswirkungen der Infektion und der Impfstoffe wahrscheinlich geringer sind als der individuelle Rhythmus."

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