Infizierte Schwangere: Schadet Covid-19 der Plazenta?

Infizierte Schwangere: Schadet Covid-19 der Plazenta?
Eine kleine Studie mit werdenden Müttern zeigte Auswirkungen auf den Mutterkuchen.

Viele Aspekte des Coronavirus sind trotz intensiver Forschung nach wie vor unklar - dazu zählt auch, wie sich das Virus auf schwangere Frauen und deren ungeborene Babys auswirkt. Eine kleine Studie mit 16 schwangeren und Covid-19 infizierten Frauen in Chicago liefert nun neue Erkenntnisse.

Laut der Studie, die die im American Journal of Clinical Pathology publiziert wurde, zeigten alle betroffenen Frauen Verletzungen an der Plazenta. 12 von ihnen, also 80 Prozent, litten an einer Art der Verletzung, die die Blutzufuhr von der Mutter zum Fötus blockieren kann. Bei 40 Prozent waren Blutgerinnsel in der Plazenta zu sehen. Außerdem schien der Mutterkuchen jeweils kleiner zu sein als der Durchschnitt.

Die Babys, die zwischen Mitte März und Anfang Mai geboren wurden, nahmen dadurch aber keinen Schaden: 15 von ihnen kamen gesund zur Welt, eine Frau erlitt eine Fehlgeburt. Keines der Neugeborenen war mit dem Virus infiziert.

"Die Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass Covid-19 Gerinnsel verursacht", sagte Jeffrey Goldstein, Pathologe am Northwestern Medicine Prentice Women's Hospital und Autor der Studie, zu Reuters. Bereits zuvor gab es Berichte, wonach Blutgerinnsel im Gehirn bei Covid-19-Patienten Schlaganfälle ausgelöst hätten.

Über die Plazenta - den Mutterkuchen - ist der Fötus mit der Mutter verbunden, sie fungiert als Darm, Lunge, Leber und Niere. Eine unzureichende Blutversorgung kann zu Entwicklungsverzögerungen führen, warnt Goldstein - es sei aber viel zu früh, um von einer kleinen Studie auf ein generelles Risiko zu schließen. Man müsse die Babys von Corona-Patientinnen weiterhin genau überwachen.

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