Indische Variante: EU-Arzneiagentur geht von Schutz durch Impfungen aus
Drei Verdachtsfälle der indischen Coronavirus-Variante B. 1.617 sind zuletzt im Burgenland bestätigt worden. Was die Wirksamkeit der in der EU zugelassenen Impfstoffe gegen diese Varianten betrifft, beruhigten Mittwochnachmittag Vertreter der Europäischen Arzneimittelagentur bei einer Pressekonferenz. "Es gibt sehr beruhigende Daten, dass zumindest die mRNA-Impfstoffe in der Lage sind, diese (indischen, Anm.) Varianten in einem Ausmaß zu neutralisieren, dass ein ausreichender Schutz garantiert ist", sagte Marco Cavaleri, Leiter der Abteilung Biologische Gesundheitsgefahren und Impfstrategien der EMA.
"Wir nehmen aber auch an, dass die Vektorvirus-Impfstoffe effektiv sind. Wir sind dabei, mehr Daten aus Indien zu erhalten, wo eine Version des Astra-Zeneca-Impfstoffes verwendet wird, um das Ausmaß des Schutzes bestimmen zu können", sagte Cavaleri. Insgesamt sei man aber sehr zuversichtlich, dass die Impfungen generell auch die indische Variante abdecken.
"Impfungen werden auch gegen diese Mutante wirken", schreibt auch der deutsche Immunologe Carsten Watzl auf Twitter. Grund für seine Einschätzung ist eine neue vorab veröffentlichte Studie von einem Team aus indischen und britischen Wissenschaftern.
"Das Spike-Protein (Anm. Hüllenprotein) der Virus-Variante weist eine moderat reduzierte Sensitivität gegenüber durch die Impfung von Biontech/Pfizer gebildeten Antikörper auf", heißt es im Abstract der Untersuchung. "Eine umfassende Impfung der Bevölkerung wird wahrscheinlich vor moderaten und schweren Erkrankungen schützen und die Ausbreitung von B.1.617 reduzieren", heißt es in den Abschlussworten der Forschenden.
Wie die Variante mutiert ist
Die indische Virus-Variante mutierte so, dass das Virus nun Mutationen an drei strukturell wichtigen Stellen im Virus aufweist - nämlich L452R, E484Q und P681R. Jene Mutationen könnten die Eigenschaften des Virus beeinflussen. Ob B.1.617 auch infektiöser ist wie zum Beispiel die britische Variante, sei noch unklar. Dazu würde es an veröffentlichten Daten fehlen, heißt es in der Studie.
Die Weltgesundheitsorganisation ist davon allerdings bereits überzeugt: Sie stufte die Variante als "Variante der Besorgnis" ein, weil vorläufige Studienergebnisse zeigten, dass sich diese Variante leichter verbreitet. Weitere Studien seien allerdings notwendig.
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