Im Test: Mit einem Nasenspray sollen Corona-Infizierte schneller genesen

Im Test: Mit einem Nasenspray sollen Corona-Infizierte schneller genesen
Auch das Risiko, andere anzustecken, soll so verringert werden, hoffen die Wissenschaftler.

Das Coronavirus hat uns seit gut zwei Jahren fest im Griff. Die Ansteckung erfolgt sehr schnell - besonders unter Haushaltsmitgliedern oder sonstigen engen Kontakten, meist im privaten Bereich. Dadurch werden bei einem Ausbruch sehr schnell sehr viele Menschen infiziert, bis man von einer neuen Infektions-Welle spricht. Daher sind Methoden, die Ansteckungsrate zu senken, von besonderer Bedeutung.

Ein Element stellt die Impfung gegen das neue Coronavirus dar, die nach bisherigen Erkenntnissen auch die Ansteckungsgefahr für andere Personen deutlich senkt. Ein weiteres Element könnten Behandlungen sein, die im frühen Infektionsstadium die Viruslast im Nasen-Rachen-Raum senken.

In einer klinischen Studie untersuchten Forscher nun, ob es etwas bringt, SARS-CoV-2-Infizierten einen Spray für den Nasen- und Rachenraum zu verabreichen.

So wurde untersucht

200 Patientinnen und Patienten, bei denen eine Covid-Infektion nachgewiesen wurde, wurden zufällig einer von zwei Gruppen zugewiesen - eine erhielt das Spray mit Wirkstoffen, die andere Placebos.

Ergebnis: Patienten, denen Povidon-Jod und Glycyrrhizinsäure, die auch Bestandteil von Süßholz ist, verabreicht wurde, wurden schneller wieder gesund - und zwar messbar, wie anhand der PCR-Positivrate deutlich wird.

  • Nach 4 Tagen waren in der Behandlungsgruppe noch 70 % positiv, bei der Placebogruppe waren es sogar noch 99 %.
  • Nach 7 Tagen war das Ergebnis noch deutlicher: Bei der Behandlungsgruppe waren es noch 20 %, bei der Placebogruppe 65 %.
  • Nach 10 Tagen: Behandlungsgruppe 1 %, Placebogruppe 10 %

Die Behandlung führte also zu einer signifikant schnelleren Erholung von allgemeinen Symptomen (7,6 Tage versus 8,9 Tage) und von Geruchs-/Geschmacksverlust  (5,6 Tage versus 11 Tage).  Am erfreulichsten ist, dass die Behandelten weitaus seltener Haushaltsmitglieder ansteckten als diejenigen, die nur das Placebo erhielten (4 % versus 76 %).

Die Studie wurde an den Universitäten Menoufia, Tanta und Zagazig in Ägypten zwischen März 2020 und Juli 2021 durchgeführt.

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