Haarglätter erhöhen das Risiko für Gebärmutterkrebs

Haarglätter erhöhen das Risiko für Gebärmutterkrebs
Frauen, die häufig chemische Mittel zum Glätten verwenden, haben ein höheres Risiko zu erkranken als Frauen, die die Produkte nie nutzen.

Viele Frauen mit Locken oder gewelltem Haar, die gerne glatte Haare hätten, greifen zu Haarglättern. Diese chemischen Mitteln stehen nun aber im Verdacht, das Risiko für Gebärmutterkrebs zu erhöhen. Laut einer aktuellen US-Studie erhöhen Haarglättungsprodukte das Risiko, an Gebärmutterkrebs zu erkranken, wenn sie häufig verwendet werden. Das Risiko für die an sich seltene Krebserkrankung war bei Frauen, die chemische Haarglätter benutzten, doppelt so hoch wie bei Frauen, welche die Produkte nie benutzten.

"Wir haben geschätzt, dass 1,64 Prozent der Frauen, die noch nie Haarglätter verwendet haben, bis zum Alter von 70 Jahren an Gebärmutterkrebs erkranken würden, aber für häufige Nutzerinnen steigt dieses Risiko auf 4,05 Prozent", sagt Studienleiterin Alexandra White vom US National Institute of Environmental Health Safety (NIEHS).

Hormonell wirksam

Die Forscher untersuchten rund 34.000 Frauen im Alter von 35 bis 74 Jahren über einen Zeitraum von elf Jahren. In dieser Zeit erkrankten 378 Frauen an Gebärmutterkrebs. Nach Berücksichtigung anderer Risikofaktoren war die Wahrscheinlichkeit, an Gebärmutterkrebs zu erkranken, bei Frauen, die im Vorjahr mehr als viermal Glättungsprodukte verwendet hatten, mehr als zweieinhalb Mal höher.

Eine weniger häufige Verwendung der Glättungsmittel im vergangenen Jahr war ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für Gebärmutterkrebs verbunden, der Unterschied war aber nicht statistisch signifikant.

Frühere Untersuchungen zeigten, dass Haarglätter endokrin wirksame Chemikalien enthalten, also das Hormonsystem beeinflussen können. Sie wurden zuvor mit einem höheren Risiko für Brust- und Eierstockkrebs in Verbindung gebracht. "Diese Ergebnisse sind der erste epidemiologische Beweis für einen Zusammenhang zwischen der Verwendung von Glättungsprodukten und Gebärmutterkrebs“, schrieben White und Kollegen in The Journal of the National Cancer Institute.

Die Studie fand keinen Zusammenhang zwischen Gebärmutterkrebs und anderen Haarprodukten mit Chemikalien zum Färben, Bleichen, um Strähnchen zu färben oder für Dauerwellen.

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