Grippesaison: Deutsche Ärzte warnen vor Labor-Engpässen

Grippesaison: Deutsche Ärzte warnen vor Labor-Engpässen
Zur Unterscheidung, ob jemand an Corona oder Influenza erkrankt ist, muss auf jeden Fall einen Abstrich gemacht werden.

Deutsche Ärztevertreter warnen vor Engpässen bei den Laborkapazitäten in Deutschland angesichts der bevorstehenden Grippe-Saison: Bereits jetzt seien die Laborkapazitäten knapp, sagte die Vorsitzende des deutschen Berufsverbands der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Grippe-Saison werde die Zahl der nötigen Abstriche vervielfachen. Um Grippe- und Coronavirus-Infektionen zu unterscheiden, sei in jedem Verdachtsfall ein Rachen-Abstrich nötig.

Zu wenig Impfstoffe

„Bei steigenden Infektionszahlen müssen wir im Herbst mit größeren Engpässen und längeren Wartezeiten rechnen“, sagte Teichert. Eine Grippeschutzimpfung empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) weiterhin nur für Risikopatienten wie ältere und chronisch kranke Menschen. Der Chef der Ständigen Impfkommission am RKI, Thomas Mertens, hatte dies am Freitag unter anderem damit begründet, dass sonst Engpässe beim Grippe-Impfstoff drohten.

Über 60 Jahre

„Wenn wir jetzt eine Impfung für die gesamte Bevölkerung empfehlen würden, dann würden wir sozusagen Impfstoff absaugen, und die Gruppe, die eigentlich geimpft werden soll, hätte nicht genug Impfstoff“, sagte Mertens. Damit bleibt es bei der gängigen Empfehlung der Grippeimpfung nur für Risikogruppen. Dazu zählen Ältere über 60 Jahre, chronisch Kranke mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, medizinisches Personal und Pflegekräfte sowie Schwangere.

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