Fragen zum Coronavirus: "Fällt das Virus auf den Boden?"

Fragen zum Coronavirus: "Fällt das Virus auf den Boden?"
Infektiös, Mundschutz, Ältere: Virologe Heinz Burgmann von der MedUni Wien beantwortet einige Fragen.

Fallen die Coronaviren zu Boden, wenn ein Infizierter sie ausscheidet, diese aber auf keine andere Person treffen?

„Normalerweise werden die Viren über Tröpfcheninfektion  ausgeschieden und folgen der Schwerkraft imBereich von maximal  bis 2 Metern“, sagt Burgmann. Der Großteil falle bereits im Radius von 1 Meter zu Boden. „Das Virus braucht eine Wirtszelle, in die es sein genetisches Material einbauen kann.“ Sonst ist es nicht vermehrungsfähig. „Treffend die Viren auf keinen Wirt, werden sie inaktiv. Sie können sich also nicht am  Boden vermehren, da sie nicht sehr umweltresistent sind - das Milieu der Schleimhäute ist hingegen perfekt für sie. Eine der mächtigsten Maßnahmen ist also, die Infektionskette zu unterbrechen.

Warum sollen Ältere nicht rausgehen?

Menschen über 60 Jahren sind häufiger als jüngere von schweren Krankheitsverläufen betroffen. Es geht darum, dass die Übertragung von Mensch zu Mensch nicht stattfinden kann. Das heißt: „Auch ältere Personen können natürlich ins Freie gehen und spazieren gehen. Sie sollen nur niemanden treffen“, erklärt Burgmann.  Warum Ältere mehr gefährdet sind, hat mehrere Gründe. „Je älter man auf der Welt ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für Grunderkrankungen.“ Man verfügt dann auch über weniger Reserven , etwa Kraft oder Organfunktionen, als junge Menschen - und auch das Immunsystem wird schwächer.

 

Ist Geschmacklosigkeit ein Symptom für eine Covid-19-Erkrankung?

„Es wird zwar immer wieder beschreiben. Aber die häufigsten Symptome sind Fieber, Husten - ähnlich wie andere respirationstrakterkrankungen,muskeln. Geschmacksstörungen sind auch typisch bei Schnupfen auf. „Das ist aber kein eindeutiger Hinweis, sondern eines der Symptome wie viele andere aber kein Leitsymptom.“

Wie lange sucht man nach Kontaktpersonen?

Der Richtwert: Es  kommt auf Ansteckungszeitpunkt an. „Derzeit legt man die Inkubationszeit mit  14 Tagen, die relevant sind, fest.“ Auch wenn es schwierig sein kann: Das Nachverfolgen ist ein sehr wichtiges Werkzeug  - und auch in jetziger Phase noch sehr wichtig. Der Grund: „Alle zu finden, damit nicht ein neuer Herd entsteht.“

Man sieht oft Bilder von Menschen mit Schals oder Mundschutz. Bringt das etwas?

Viren sind winzig – „ein Schal hat eher eine psychologische Komponente“, sagt Burgmann.  Damit ein Mundschutz wirkt, muss er ganz eng anliegen, sonst kommen an den Seiten Viren durch. „Wenn ich mich vor einer Infektion schützen will, sind die herkömmlichen  Masken nicht so günstig. Die wirklich schützenden Masken brauchen Menschen, die bei den Infizierten arbeiten. Die sind auch nicht angenehm zu tragen.“  

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