Einsamkeit im Alter macht krank: Wie Hausärzte helfen können

Alter Mann schaut aus dem Fenster, alte Frau  sitzt im Sessel
Vor allem ältere Menschen sind durch Einsamkeit gefährdet. Eine neue Studie zeigt, dass Hausärzte eine Schlüsselrolle für das Erkennen sowie für Lösungen spielen.

Einsamkeit macht krank und hat extrem negative Folgen für die Gesundheit der Betroffen. Und zwar in einem Ausmaß, das jenes von Rauchen, Fettleibigkeit und Alkohol deutlich übersteigt. Ein Beispiel: Einsamkeit erhöht bei älteren Erwachsenen das Sterblichkeitsrisikoim selben Maß wie wenn sie täglich 15 Zigaretten am Tag rauchen würden. 

Menschen ohne starke soziale Kontakte seien einem höheren Risiko von Schlaganfällen, Angststörungen, Demenz, Depressionen und Suizid ausgesetzt, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus vor einigen Monaten. Im November 2023 setzte die Weltgesundheitsorganisation WHO deshalb eine Kommission ein, die sich dem Beitrag von sozialen Kontakten zu einer besseren Gesundheit widmet.  

Schon frühere Studien hatten sich mit dem Thema Einsamkeit beschäftigt - die Zahlen steigen weltweit seit Jahren, die Pandemie verschärfte die gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit noch einmal. 

Einsamkeit zu erkennen ist schwierig

Die wichtige Bedeutung von sozialen Kontakten für eine gesundes Altern wird immer wieder betont: Es gibt auch Hinweise darauf, dass die physische und psychische Gesundheit älterer Menschen, die unter Einsamkeit leiden, erheblich beeinträchtigt ist. "Einsamkeit mag einfach erscheinen, aber es ist schwierig, sie zu erkennen und zu bekämpfen", wird die US-Forscherin Monica Williams-Farrelly in einer Aussendung zitiert.

Freundeskreis als Therapie: Wie er aufgebaut werden kann

Die Studie lieferte ebenso Hinweise, wie Hausärzte ihre Patienten unterstützen können. "Ärzte in der Primärversorgung sollten mit ihren älteren Patienten über Einsamkeit sprechen und ihnen Ressourcen zur Verfügung stellen, die ihnen helfen, sinnvolle soziale Beziehungen aufzubauen", betont die Forscherin.

Als wirksame Intervention schlagen die Forscher das Konzept des Freundeskreises vor, das aus einem dreimonatigen gruppenbasierten psychosozialen Rehabilitationsmodell besteht, das die Interaktion und die Freundschaften zwischen den Teilnehmern fördern soll. Das Modell hat sich als wirksam erwiesen, um sowohl die Einsamkeit zu verringern als auch die Gesundheitsergebnisse zu verbessern, einschließlich der subjektiven Gesundheit, der Kognition, der Sterblichkeit und der Senkung der Gesundheitskosten.

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