Die besten Nachrichten aus Forschung und Gesundheit 2021

Mithilfe der Genschere lässt sich das menschliche Genom bearbeiten
Herausragende wissenschaftliche Erkenntnisse auch abseits von Corona gibt es viele. Auch die WHO lässt das Jahr Revue passieren.

Was waren die herausragenden wissenschaftlichen Erkenntnisse und Entdeckungen in diesem Jahr? Kurz vor Weihnachten kürt das Fachmagazin Science stets ihre Top Ten. Dieses Mal dabei: Covid-Medikamente bis Anwendungen der Genschere.

Proteincode entschlüsselt

Als Durchbruch des Jahres wurde die Entschlüsselung des Proteincodes durch KI-Systeme gewählt. Das sind zwei lernfähige Algorithmen, die die dreidimensionale Struktur eines Proteins anhand seiner Aminosäuresequenz vorhersagen können. Eine Errungenschaft, die lange Zeit für unmöglich gehalten wurde. Auf diese Proteine gehen so gut wie alle Körper- und Zellfunktionen zurück. Seit mehr als 50 Jahren wird an der Erkennung dieser dreidimensionalen Struktur gearbeitet.

Auch die antiviralen Medikamente gegen Covid gelten als Highlights in der Forschung, sowie die enormen Fortschritte bei der Kernfusion, Einblicke ins Innenleben des Planeten Mars oder zwei Studien, bei denen die Genschere direkt im Körper eingestetzt wurde. Es wurden Gendefekte wie Lebenschäden und eine Augenkrankheit repariert.

"Ecstasy" kann posttraumatische Belastungsstörungen lindern

Ebenfalls unter den Top Ten der Durchbrüche ist eine Studie zur Partydroge Ectasy. Sie ergab, dass 3,4-Methylendioxymethamphetamin (MDMA) -  der Hauptbestandteil, der oft als Ecstasy bezeichnet wird - die Symptome von Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTSD) signifikant reduziert.

Nach 2 Monaten hatten 67 Prozent der mit MDMA behandelten Patienten keine PTSD-Symptome mehr, verglichen mit nur 32 Prozent in der Placebogruppe.

DEA undated handout file photo shows ecstasy pills, which contain MDMA

Ecstasy

WHO lässt Jahr Revue passieren

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Highlights und Erfolge im Gesundheitsbereich auch abseits der Bekämpfung von Corona des Jahres 2021 gesammelt.

"Die Länder kämpften gegen COVID-19, das 2021 mehr Menschenleben forderte als 2020, während sie darauf acht geben mussten, andere Gesundheitsdienste am Laufen zu halten. (...)  In anderen Gesundheitsbereichen, von Diabetes bis Demenz, gab es sowohl Rückschläge als auch hart erkämpfte Erfolge", so die WHO.

Erfolge aus dem Gesundheitsbereich:

Malaria-Impfstoff als Hoffnungsträger im Kampf gegen eine Reihe von Infektionskrankheiten

Laut WHO war die Empfehlung des weit verbreiteten Malariaimpfstoffs für gefährdete Kinder, insbesondere in Afrika südlich der Sahara, ein Meilenstein für die Gesundheit von Kindern und die Malariakontrolle.

Die Empfehlung basierte auf Ergebnissen eines laufenden Pilotprogramms des RTS,S-Impfstoffs in Ghana, Kenia und Malawi, das seit 2019 mehr als 800.000 Kinder erreicht hat.

Der Impfstoff hat den Kampf gegen Malaria, die im Jahr 2020 in Afrika über 600.000 Menschen das Leben kostete, neu belebt. 

Ebola-Impfung gegen Meningitis

Zu den weiteren wichtigen Errungenschaften im Bereich der Immunisierung zählen die Einführung eines lizenzierten Ebola-Impfstoffs und die Einführung eines wegweisenden neuen globalen Plans zur Bekämpfung von Meningitis.

Reduzierter Tabakkonsum

In Bezug auf schicksalhafte Entscheidungen für die Gesundheit und die Prävention nichtübertragbarer Krankheiten entscheiden sich beeindruckend viele Menschen, mit dem Rauchen aufzuhören.

Zwischen 2000 und 2020 ist die Zahl der Tabakkonsumenten um 69 Millionen gesunken – von etwa einem Drittel der Weltbevölkerung auf weniger als ein Viertel. Vor zwei Jahren waren nur 32 Länder auf dem Weg, den Tabakkonsum zwischen 2010 und 2025 um 30 Prozent zu senken. Jetzt sind 60 Länder auf dem Weg, die von der WHO angestrebte Reduzierung zu erreichen.

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