Covid: Studie zu Auswirkungen von infizierten Schwangeren auf ihre Babys
Dass Schwangere bei einer Coronainfektion ein höheres Risiko für schwere Verläufe haben, ist bekannt. Wie genau sich eine Erkrankung auf das Kind auswirken, bedarf noch zahlreicher Studien. In einer neuen Untersuchung , die nun im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde, stand der Stuhl von Neugeborenen im Fokus.
Auswirkungen auf Immunsystem
Insgesamt 14 Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft eine Covid-Infektion durchmachten, wurden hierfür untersucht. Der Stuhl dieser Babys wurde unter anderem auf SARS-CoV-2-RNA, das Spike-Protein und die Induktion der entzündlichen Zytokine Interleukin-6 (IL-6) und Interferon-γ (IFN-γ) untersucht. Entzündliche Zytokine sind Proteine, die maßgeblich an der Immunantwort beteiligt sind. Eine Überproduktion dieser Botenstoffe kann in einer Autoimmunerkrankung resultieren.
Trotz negativer nasaler PCR-Tests bei allen Neugeborenen wurden bei elf von 14 Kindern bereits am ersten Lebenstag virale RNA und Spike-Proteine im Stuhl nachgewiesen, die Werte nahmen bei sechs Neugeborenen im Laufe der Zeit zu. Bei allen 14 Neugeborenen wurden erhöhte Werte entzündlicher Zytokine nachgewiesen. Die meisten Neugeborenen waren klinisch gesund, mit Ausnahme eines Kindes, das an einer autoimmunen Lebererkrankung während der Schwangerschaft starb, und eines Kindes, das eine nekrotisierende Enterokolitis (Verletzung der Darmschleimhaut) entwickelte.
Diese Befunde deuten auf eine Übertragung von Covid im Mutterleib und auf ein mögliches anhaltendes Virusreservoir im Darm der Neugeborenen hin.
Das Vorhandensein von SARS-CoV-2-RNAs und Spike-Proteinen im Darm von Neugeborenen kann sich möglicherweise auf die Entwicklung des Darmmikrobioms und des Immunsystems auswirken. Die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen auf die Frühgeborenen sollten laut den Wissenschafterinnen und Wissenschaftern weiter untersucht werden.
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