Covid-19-Pandemie: Diskussion um Antikörpertest vor Impfung in Deutschland

NHS staff at antibody testing hub run by the West Midlands Ambulance service
Antikörpertests nach einer durchgemachten Covid-19-Erkrankung können auch ins Leere führen, weil sich die Antikörper bei einem Teil der Infizierten wieder zurückbilden.

Schnelltests auf Covid-19-Antikörper sind aus Sicht von deutschen Experten kein sinnvolles Instrument bei der Entscheidung darüber, wer eine Impfung gegen die Krankheit bekommt oder nicht.

Michael Müller, Vorstandsvorsitzender des Berufsverbands der Akkreditierten Medizinischen Labore (ALM), hat nach Aussage vom Freitag noch keine Informationen darüber, ob und welche Tests in Betracht kommen, eine Immunität nach einer Corona-Infektion oder Covid-Erkrankung zu dokumentieren.

Bei unerkannter Erkrankung keine Verschwendung

Zuvor hatte schon der Präsident des renommierten deutschen Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, der Einschätzung eine Absage erteilt, Impfdosen würden "verschwendet", wenn sie Menschen verabreicht würden, die wegen einer unerkannten Corona-Erkrankung möglicherweise bereits immun seien.

In Deutschland seien bisher inklusive Dunkelziffer (wie auch in Österreich, Anm.) weniger als zehn Prozent der Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert worden. Bei diesen sei zudem unklar, wie lange eine Immunität anhalte. Es gebe etwa "klare Daten", dass neutralisierende Antikörper nach einigen Monaten "verschwinden", so Wieler.

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