Coronavirus: Bayerischer Patient soll Ebola-Medikament erhalten

Ein Spital in Wuhan: In China wird Remdesivir bereits getestet.
Ärzte hoffen, dass es auch gegen Coronaviren wirksam ist.

Ein mit dem neuen Coronavirus infizierter Patient in Bayern soll per Sondergenehmigung mit einem gegen Ebola entwickelten Medikament behandelt werden. Das berichten der Bayerische Rundfunk und das Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Vorgesehen ist das Medikament für einen 80-jährigen Patienten, der seit Ende vergangener Woche auf der Intensivstation am Klinikum Weilheim liegt. Sein Zustand sei kritisch, aber stabil, berichtet der Bayerische Rundfunk. Der Mann war mit grippeähnlichen Symptomen ins Krankenhaus gekommen - wenig später wurde er positiv auf das neue Coronavirus getestet. Allerdings hatte sich sein Zustand rasch verschlechtert. Deshalb wurde er zuerst mit einem Medikament behandelt, das zur Behandlung von HIV zugelassen ist. Daraufhin verbesserte sich sein Zustand etwas. Die Klinik forderte aber auch das Medikament mit dem Wirkstoff Remdesivir an. Er wurde  gegen das Ebolavirus entwickelt, könnte aber auch gegen Coronaviren wirksam sein. 

"Ob der Patient das Medikament tatsächlich bekommt, ist noch offen", heißt es auf dem Online-Portal des Bayerischen Rundfunks. Wenn er weiterhin stabil bleibt, könne er herkömmlich behandelt werden, er wird künstlich beatmet und bekommt Sauerstoff.

Derzeit wird das Medikament an 761 chinesischen Patienten, die mit dem Coronavirus infiziert sind, getestet. Auch in den USA konnte das Medikament bei einem Patienten die Symptome der Lungenerkrankung lindern, berichtete das New England Journal of Medicine. Auch an der University of Nebraska wird eine klinische Studie mit Remdesivir durchgeführt.

 

 

 

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