Coronavirus: Ansteckung in den eigenen vier Wänden überschätzt
Corona bestimmt das öffentliche wie das private Leben; weltweit. Eine Studie, publiziert im Fachportal „Jama Network Open“, liefert nun neue Erkenntnisse über die Übertragungswege der viralen Erkrankung. Offenbar wurde das Ansteckungsrisiko im eigenen Haushalt bisher überschätzt. Das legt auch eine aktuelle spanische Langzeitbeobachtung nahe.
Global 16,6 Prozent Risiko daheim
Für die Analyse von 54 Studien aus aller Welt haben die Wissenschaftler um Zachary Madewell und Natalie Dean von der University of Florida in Gainesville Daten von mehr als 77.000 Teilnehmern ausgewertet. Ihr Ergebnis: Die Gefahr einer Übertragung im Haushalt liegt gemittelt bei „nur“ 16,6 Prozent.
Geschlossene Räume begünstigen Ansteckung
Die Forscher nennen das Zuhause eine „3C-Umgebung“: Das erste „c“ steht für „closed spaces“, also geschlossene Räume; das zweite meint „crowd“, also mehrere Menschen auf engem Raum; das dritte bezeichnet „close contact with conversation“, also eine Situation mit engem Kontakt und Gesprächen. Konsequent mahnen die Studienautoren: „Haushalte sind und bleiben weiterhin wichtige Orte der Ansteckung.“
31 Prozent der spanischen Partner mit Antikörpern
Auch die spanische Regierung rät weiterhin zur Vorsicht. In der vierten Runde ihrer repräsentativen Studie, für die Ende November Daten erhoben wurden, kommt sie zum Schluss: Jeder zehnte Landsmann hat sich bereits mit dem Coronavirus infiziert.
Nach der vorläufigen Auswertung der jüngsten Massentests weisen nur 31 Prozent der Lebenspartner eines Infizierten ebenfalls Antikörper auf.
In Summe wurden in dem von der Pandemie stark betroffenen Land 4,7 Millionen (geheilte) Corona-Patienten ermittelt. Das sind deutlich mehr als die 1,7 Millionen Infizierten, die in der nationalen Statistik als positiv Getestete auftauchen.
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