Corona-Impfung: Was man durch neue Daten über Nebenwirkungen weiß

Eine Frau greift sich an die Schläfen.
In einer deutschen Studie werden Nebenwirkungen von Covid-19-Impfungen untersucht.

Das Universitätsklinikum Tübingen und das Medizinische Institut Reutlingen hat Daten von mehr als 1.000 Personen bezüglich ihrer Corona-Impfungen und auftretenden Nebenwirkungen gesammelt.

Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Viruses veröffentlicht. Es wurden Nebenwirkungen und Veränderungen der Antikörper nach der ersten, zweiten und dritten Impfung mit verschiedenen Vakzinen aufgezeichnet. Die 1.046 untersuchten Personen sind alle Mitarbeiter des Klinikums in Tübingen oder des Instituts in Reutlingen.

Frauen und jüngere Personen

Das Fazit: Bei Probanden, die jünger als 45 Jahre waren, kam es häufiger zu Nebenwirkunen, sowie bei Frauen. Und zwar bei lokalen Nebenwirkungen wie Rötungen, Schwellungen an der Injektionsstelle sowie auch bei systemischen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Müdigkeit, Durchfall, Kopfschmerzen oder Fieber.

Studienteilnehmer mit Hauterkrankungen hatten öfter lokale Nebenwirkungen. Personen mit Kreislauferkrankungen litten vermehrt an systemischen Nebenwirkungen.

Viele hatten Schmerzen an Injektionsstelle

Nach der ersten Impfung berichteten 78 Prozent der Studienkohorte über mindestens eine lokale Nebenwirkung. Die häufigste Nebenwirkung waren Schmerzen an der Injektionsstelle, die von 73 Prozent der Studienteilnehmer berichtet wurden.

Mindestens eine systemische Nebenwirkung wurde von 72 Prozent der Studienteilnehmer berichtet. Die häufigste Nebenwirkung war Müdigkeit, die von 62 Prozent der Teilnehmer angegeben wurde. Systemische Nebenwirkungen wurden von 88 Prozent der Teilnehmer berichtet, die Astra Zeneca als ersten Impfstoff erhielten.

Im Gegensatz dazu betrug der Prozentsatz der Teilnehmer mit systemischen Nebenwirkungen 60 Prozent und 57 Prozent nach Erhalt von Pfizer- und Moderna-Impfstoffen.

Unterschiede bei jeweiligen Impfstoffen

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass nach der ersten Impfung vor allem lokale Nebenwirkungen bei den mRNA-Impfstoffen BioNTech/Pfizer und Moderna auftraten, während systemische Nebenwirkungen bei dem Vektorimpfstoff von Astra Zeneca häufiger und schwerer waren", so die Studienautoren.

Beim zweiten und dritten Stich gab es mehr Nebenwirkungen bei Moderna als bei Pfizer.

Generell betonen die Forscher, dass die Imfpung eine der wichtigsten Maßnahmen zum Eindämmen der Pandemie ist und wie bei allen anderen Impfstoffen Nebenwirkungen auftreten können.

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