Corona Impfgremium empfiehlt 4. Stich für alle ab zwölf Jahren

Corona Impfgremium empfiehlt 4. Stich für alle ab zwölf Jahren
Gesundheitsminister Rauch erwartet im Herbst deutlich steigende Fallzahlen und sprach eine FFP2-Masken-Empfehlung für Innenräume aus.

Mit der vierten Impfung sollte man laut Nationalem Impfgremium (NIG) nicht zuwarten. Alle Menschen ab zwölf sind aufgerufen, sich die Auffrischungsimpfung zu holen, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Und das, obwohl die neuen, angepassten Impfstoffe noch im September, spätestens jedoch im Oktober verfügbar sein werden. Einige Wochen später sogar jene, die auf BA.4 und BA.5 angepasst sind.

Gesundheitsminister Johannes Rauch begründet das damit, dass die auf BA.1 angepassten Vakzine keine wesentlichen Vorteile gegenüber den Bestehenden hätten. Mittlerweile ist in Österreich BA.5 vorherrschend und im Herbst könnte das Virus bereits eine neue Form angenommen haben. „Wir wissen nicht, was im Herbst auf uns zukommt“, erklärt Rauch.
Viele nur zwei Mal geimpftSicher ist laut Experten jedoch, dass die Infektionszahlen im Herbst wieder steigen werden, daher müsse man bereits jetzt Vorkehrungen treffen.

Insbesondere Risikopatienten und Personen über 60 Jahren sollten jetzt handeln. Dabei wäre es kein Problem, den Impfstoff zu wechseln, prinzipiell wäre es jedoch sinnvoll, auf einen bereits zuvor gut vertragenen zurückzugreifen .

Keine Impfpflicht

Auch Impfexperte Herwig Kollaritsch vom NIG betont die Wirksamkeit der zugelassenen Impfstoffe, es wäre „absolut unvernünftig“ zu warten. Die Impfbereitschaft nimmt langsam zu, in der vergangenen Woche haben sich rund 45.000 Menschen einen Stich geholt. Gleichzeitig sind rund zwanzig Prozent der Bevölkerung nur zwei Mal geimpft. Kollaritsch spricht in diesem Zusammenhang von Altlasten, die es zu bereinigen gilt. Denn die Grundimmunisierung, das heißt drei Impfungen, würde den Schutz erhöhen. Die Auffrischungsimpfung ist  vier bis sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung empfohlen.

An eine Rückkehr der Impfpflicht denkt Rauch nicht, eine verordnete Maskenpflicht in Bereichen wie im öffentlichen Verkehr oder in Supermärkten könnte jedoch wieder notwendig werden.
Zusätzlich bleibt das derzeitige Angebot von jeweils fünf gratis PCR-Tests und Antigentests über den Winter bestehen. Rauch bittet die Bevölkerung daher, diese Möglichkeit in den kommenden Monaten zu nutzen.

An einer reinen Covid-Infektion müsse laut Gesundheitsminister in Österreich fast niemand mehr sterben. Die Impfung in Kombination mit den bereits existierenden Medikamenten würde die Zahl der sehr schweren Erkrankungen erheblich reduzieren. Die Corona-Lage in Österreichs Krankenhäusern  ist zudem derzeit stabil.

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