Brain Fog, also Gehirnnebel, beschreibt Symptome wie Konzentrationsschwäche, Verwirrtheit, langsameres Denken und insgesamt wirre Gedanken. In Großbritannien leiden der aktuellen Studie zufolge nun seit der Corona-Pandemie sechs von zehn Menschen tagtäglich unter diesen gesundheitlichen Problemen.
"In den letzten Jahren waren wir alle aufgrund der Covid-Pandemie einem hohen Maß an Stress ausgesetzt. Wir haben uns Sorgen um unsere Gesundheit, die Gesundheit unserer Familie und Freunde und um die Unsicherheit unseres Arbeitsplatzes gemacht - und jetzt sehen wir die Folgen", kommentiert Miriam Ferrer, Molekularbiologin bei FutureYou, die Studienergebnisse.
Luca Sforzini vom Institut für Psychiatrie, Psychologie und Neurowissenschaften des King's College London ergänzt, dass "chronischer Stress zu höheren als den normalen Cortisolwerten führt" und dass die Auswirkungen auf das Gedächtnis "einschneidend und nachteilig" sein könnten. Auch die Fähigkeiten, sich zu konzentrieren und vorausschauend zu planen, könnten beeinträchtigt werden. Freilich würde nicht jeder Mensch auf denselben Stress in gleicher Weise reagieren.
Brain Fog bei Patienten
Dass diese speziellen neurologischen Symptome während der Pandemie zugenommen haben, wurde schon früher belegt - allerdings vor allem in unmittelbarem Zusammenhang mit Covid-Patienten. Daten aus 2020 etwa bescheinigten "Brain Fog" vielen Menschen nach einer Infektion mit SARS-CoV2. Der Gehirnnebel, der ganz ähnlich auch bei Betroffenen mit einer Fatigue, Migräne oder auch in einer Chemotherapie beschrieben wird, schränkte auch bei ihnen die kognitiven Leistung ein.
Nachwirkungen
In einer Studie, veröffentlich im Journal of Medical Virology, traten bei 7,2 Prozent der Erkrankten Gehirnnebel auf. Frauen hatten ein höheres Risiko für dieses Symptom, noch häufiger waren Patienten betroffen, die zu Beginn von Covid-19 Atemwegssymptome aufwiesen oder die auf einer Intensivstation behandelt werden mussten. In der untersuchten Patientengruppe zeigte sich zudem, dass der Gehirnnebel mit der chronischen post-Covid-19-Problematik einher ging.
Auch jüngere Studien bestätigen diesen Zusammenhang.
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