Anschober will Wirkstoff-Verschreibungen von Ärzten diskutieren

Anschober will Wirkstoff-Verschreibungen von Ärzten diskutieren
Gesundheitsminister: Österreich eines der letzten Länder in Europa, wo es keine solche Lösung gibt.

Gesundheitsminister Rudol Anschober (Grüne) will eine Debatte darüber anstoßen, dass Ärzte nur noch Wirkstoffe verordnen und Apotheker die jeweils verfügbaren Medikamente abgeben. In einem Interview für das Onlineportal Relatus des Gesundheitsverlages MedMedia bezeichnet es Anschober als "nicht verständlich, dass Österreich eines der letzten Länder in Europa ist, wo es keine solche Lösung gibt."

Soll bei Lieferengpässen helfen

Wenn es im Herbst hoffentlich ruhiger wird, wolle er mit einer fairen Diskussion beginne, ob die Wirkstoffverschreibung ein möglicher Weg wäre - auch im Hinblick auf die Versorgung mit Medikamenten und Lieferengpässe, sagt Anschober. "Ich kündige nicht an, dass ich mit dem Kopf durch die Wand will, aber ich möchte eine faire, offene und ideologiefreie Diskussion führen - ohne Vorbehalte und Tabus."

Er werde alle Seiten an den Tisch holen, anhören und dann Entscheidungen treffen. "Das Ziel sei eine Diskussion im Herbst. "Das soll helfen bei Lieferengpässen aber vielleicht auch Einsparungen bringen."

Die Diskussion über eine Wirkstoffverschreibung (Aut idem) hatte im Vorjahr bereits für einen wochenlangen Streit zwischen Ärzten und Apothekern gesorgt. Die Ärztekammer sieht die Therapiehoheit in Gefahr.

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