Das Ende von Amalgam: Welche Alternativen es gibt
Da die EU-Verordnung nun fünf Jahre früher als geplant in Kraft treten wird, gibt es derzeit noch keine besonders groß Auswahl an kostengünstigen Alternativen zu Amalgam. Dennoch verzichten mittlerweile viele Zahnarztordinationen auf Amalgam und setzen auf alternative Materialien wie Alkasite, Glasionomerzemente oder hybride Füllungen.
- Alkasit gehört zur Gruppe der Komposit-Füllungen, besitzt jedoch besondere Eigenschaften, die es von herkömmlichen Materialien unterscheiden. Eine der wichtigsten Eigenschaften ist die Freisetzung basischer Ionen, wie Kalzium- und Fluoridionen, wodurch der pH-Wert im Mund erhöht wird. Dies trägt zu einer kariostatischen Wirkung bei, indem das Fortschreiten von Karies gehemmt und die Remineralisierung des Zahnschmelzes gefördert wird. Darüber hinaus zeichnet sich Alkasite durch eine hohe mechanische Stabilität und Bruchfestigkeit aus, was es besonders für kaubelastete Bereiche im Seitenzahnbereich geeignet macht.
- Glasionomerzement besteht aus einer Mischung aus Glaspulver und Polyacrylsäure, die durch eine chemische Reaktion aushärtet. Sein wesentliches Merkmal ist die Fluoridfreisetzung, die zur Remineralisierung des Zahnschmelzes beiträgt und Karies vorbeugen kann. Zudem haftet er chemisch am Zahnschmelz und Dentin, wodurch eine zusätzliche Befestigung ohne aufwendige Vorbehandlung entsteht. Aufgrund ihrer geringeren Bruchfestigkeit werden Glasionomerzemente vor allem für Füllungen in nicht kaubelasteten Bereichen, zur Befestigung von Kronen oder als Unterfüllung unter Kompositen eingesetzt. Diese sind besonders in der Kinderzahnheilkunde und bei Patienten mit hohem Kariesrisiko beliebt, da sie eine einfache Anwendung, eine gute Biokompatibilität und präventive Eigenschaften miteinander kombinieren.
In den 61 Zahngesundheitszentren der ÖGK soll ab 1. Jänner 2025 flächendeckend Alkasit eingesetzt werden. "Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht", betont die ÖGK. Das Material sei haltbar, einfach zu verarbeiten und zahnfarben.
Teure Alternativen
Inlays aus Gold, Glaskeramik oder Zirkonoxid gelten als die qualitativ besten Alternativen zu Amalgam. Für ein Inlay wird zunächst ein Abdruck des Zahns genommen. Anschließend wird es passgenau aus Gold oder Zirkonoxid, einer speziellen Keramik, gefertigt und in einem Stück in den Zahn eingesetzt. Dabei wird auch die Kaufläche ideal angepasst. Eine solche Füllung bietet eine äußerst gute Qualität weil sie ähnliche Eigenschaften wie Zahnschmelz besitzt und Stabilität gewährleistet. Allerdings sind sie für viele Patienten schwer erschwinglich, da sie mit hohen Kosten verbunden sind.
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