24-Stunden-Betreuer: "Ihre Stimmen werden nicht gehört"

24-Stunden-Betreuer: "Ihre Stimmen werden nicht gehört"
Eine neue Interessensgemeinschaft kümmert sich jetzt um deren Probleme. Weil die IG 24 sozial Benachteiligte unterstützt, wurde sie mit der „Sozialmarie 2021“ ausgezeichnet.
Von Uwe Mauch

Die Freude war riesengroß, als sie am Samstagabend auch offiziell erfahren hat, dass die von ihr mitbegründete Interessensgemeinschaft für 24-Stunden-Betreuer(-innen), kurz IG 24, den ersten Preis der „Sozialmarie“ gewonnen hat. Erzählt die Grazer Beraterin und Aktivistin Simona Durisova vor dem Interview.

KURIER: Warum haben Sie die IG 24 ins Leben gerufen?

Simona Durisova: Weil die Berufsgruppe mit den prekären Arbeitsbedingungen in ihrer Branche nicht zufrieden ist. Bei Problemen mit Agenturen und Familien können sie ihre Rechte gar nicht bzw. nur sehr schwer durchsetzen. Ihre Interessen werden nicht berücksichtigt, ihre Stimmen nicht gehört. Daher fingen sie an, sich zu vernetzen. Daraus entstand dann im Vorjahr die IG 24, die bereits 11.000 rumänische und slowakische Betreuer hinter sich weiß.

Was bereitet dieser Gruppe die größten Probleme?

Ihre Scheinselbstständigkeit. Sie arbeiten zwar offiziell als Selbstständige, können jedoch über ihre Arbeitszeit, ihren Arbeitsort und die Arbeitsabläufe nicht frei entscheiden, weil sie sich nach den Bedürfnissen der zu betreuenden oder zu pflegenden Person richten müssen.

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