Fund in Schweden: Wikinger mit Boot, Hund und Kamm begraben

Bootsgräber werden nur selten gefunden.
Das gut erhaltene Grab wurde im Herbst 2018 bei Bauarbeiten entdeckt. Jetzt wurde es freigelegt.

Es ist ein seltener Fund: Archäologen haben ein intaktes Bootsgrab aus der Zeit der Wikinger in der schwedischen Stadt Uppsala entdeckt. Bisher sind erst zehn solcher Grabstätten in Schweden bekannt. In dem Boot lagen die Gebeine eines Mannes, zusammen mit denen eines Hundes und eines Pferdes. Zu den Grabbeigaben gehörten unter anderem ein Schwert, ein Speer, ein Schild und ein verzierter Kamm, wie die Forscher berichten.

Vor rund tausend Jahren dominierten die Wikinger weite Teile Nordeuropas. Sie besaßen ein weites Handelsnetz, navigierten ihre Schiffe bis nach Grönland und Nordamerika und waren als Krieger und Eroberer gefürchtet. Vor allem in Skandinavien zeugen viele Siedlungsreste und Wikingergräber von der Lebensweise der „Nordmänner“. Deutlich seltener allerdings sind Bootsgräber – Bestattungen, bei denen die Toten mitsamt Grabbeigaben in einem Schiff begraben wurden. In Schweden sind bisher erst rund zehn solcher Begräbnisplätze bekannt.

Ehrengrab mit Boot und Beigaben

Fund in Schweden: Wikinger mit Boot, Hund und Kamm begraben

Auch ein verzierter Kamm fand sich in dem Ehrengrab.

Die Forscher gehen davon aus, dass es sich bei dem Toten um einen Mann von hohem Rang handelte, denn nur diesen wurde damals die Ehre eines Bootsgrabes zuteil: „Es war nur eine kleine Gruppe von Menschen, die auf diese Weise begraben wurden“, erklärt Anton Seiler vom Archäologenteam der Naturgeschichtlichen Museen Schwedens. „Wir vermuten, dass es sich um herausragende Personen ihrer Gesellschaft handelte, denn generell sind solche Bootbestattungen extrem selten.“ Laut den Forschern treten Bestattungen dieser Art zwischen dem Jahr 550 und dem Ende der Wikingerzeit um 1050 auf. Die meisten Wikingerkrieger bekamen damals eine Feuerbestattung.

„Das ist ein einzigartiger Fund, der letzte dieser Art wurde in dieser Gegend vor fast 50 Jahren gemacht“, sagt Seiler. „Jetzt können wir diese Funde mit modernen wissenschaftlichen Methoden untersuchen, was uns ganz neue Ergebnisse, Hypothesen und Antworten liefern wird.“

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