Essstörungen: Kostenlose Unterstützung für Eltern
"Essstörungen stellen die ganze Familie vor eine große Herausforderung. Eltern und Angehörige fühlen sich häufig sehr stark belastet, hilflos und überfordert im Umgang mit den betroffenen Jugendlichen", erklärt Andreas Karwautz, Leiter der Ambulanz für Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der MedUni Wien. Rund 200.000 Österreicher erkranken einmal im Leben an einer Essstörung, jede 15. Frau ist irgendwann in ihrem Leben davon betroffen. Rund ein Prozent aller jungen Mädchen leiden an Anorexie oder Bulimie.
Aber nicht nur den Kindern und Jugendlichen geht es schlecht, viele Eltern entwickeln durch die Belastung selbst Erkrankungen wie Depressionen oder Ängste.
Außerdem können Eltern auch dazu beitragen, dass die Symptome der Essstörung bei den Jugendlichen aufrecht bleiben.
Neues Projekt
Um Angehörigen die richtigen Strategien für den Umgang mit Kindern mit Essstörungen mitzugeben und sie in ihrer täglichen therapeutischen Arbeit zu unterstützen, wurde vor einem Jahr das Projekt SUCCEAT (Supporting Carers of Children and Adolescents with Eating Disorders in Austria) gestartet.
Eltern und Angehörigen wird dabei eine via E-Mail geleitete Selbsthilfe als Online-Programm bzw. als dreimonatiger Workshop angeboten. Die Familienmitglieder werden mit Informationen ausgestattet und lernen, Hilfestellungen zu geben, die zur Besserung der Patienten beitragen und die eigene Belastung reduzieren sollen.
„Oft geht besonders darum, den Betroffenen zu helfen, ihren Horizont zu erweitern, damit sich nicht alle Gedanken und Gespräche ums Thema Essen drehen“, erklärt Gudrun Wagner von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Das Programm SUCCEAT ist kostenlos. Die Anmeldung erfolgt über die Webseite, Fragen zum Programm kann man auch an succeat@meduniwien.ac.at schicken.
Infos: www.succeat.at, www.ess-stoerung.eu
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