Endloser Kampf gegen Aids

142.000 neue Fälle von HIV-Infektionen.
Osteuropa gilt unter Aids-Forschern als Sorgenkind, in Österreich sinken die Neuinfektionen.

Bis zu 15.000 Menschen in Österreich leben mit dem HI-Virus. Nach wie vor ist das Unwissen rund um das Thema HIV/Aids groß.

Können HIV-Infizierte beschwerdefrei leben?
Bei früher und konsequenter Therapie kann mit HI-Virus nahezu die gleiche Lebensqualität und -erwartung erlangt werden wie bei Nichtinfizierten. Allerdings wird die Diagnose dafür meist zu spät gestellt. In Europa sind Schätzungen zufolge über zwei Millionen Menschen HIV-positiv, wobei laut Aids Hilfe Wien nur 30 bis 50 Prozent über ihre Infektion Bescheid wissen.

Warum steigt die Zahl jugendlicher Aids-Toter?
Viele der HIV-infizierten Jugendlichen erhalten laut WHO nicht ausreichend Unterstützung, um in guter gesundheitlicher Verfassung zu bleiben und eine Übertragung des Virus zu vermeiden. Zwischen 2005 und 2012 ist die Zahl der Aids-Toten unter den 10- bis 19-Jährigen um 50 Prozent gestiegen, während sie in der Gesamtbevölkerung um 30 Prozent gesunken ist.

Warum nimmt die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Osteuropa stark zu?
Zwischen 2006 und 2012 gab es in Russland fast eine Verdoppelung der Neuinfektionen. 2012 infizierten sich 76.000 Menschen mit dem Virus – mehr als 200 pro Tag, heuer werden es noch mehr sein. Die Ursachen für den Anstieg liegen laut WHO bei einer späteren Diagnose, einer niedrigen Behandlungsquote und einem späten Beginn lebensrettender Therapien.

Warum wird Aids immer noch mit Homosexuellen in Verbindung gebracht?
Die ersten Aidserkrankungen traten Anfang der 1980er-Jahre unter Homosexuellen auf. Besonders gefährdet sind aber alle Menschen mit vielen und anonymen Sexpartnern – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Das höchste Risiko besteht bei ungeschütztem Analverkehr, gefolgt von Vaginal- und Oralverkehr.

Gibt es Aussicht auf Aids-Heilung?
Immer wieder gibt es Meldungen über Einzelfälle, die Wissenschaftler und Betroffene hoffen lassen. Zuletzt ging die Nachricht eines HIV-infizierten Babys aus den USA um die Welt: Nach einer intensiven Therapie unmittelbar nach der Geburt vor drei Jahren ist das Virus bis heute nicht im Blut nachweisbar. Wissenschaftler sind jedoch vorsichtig, da unklar ist, ob solche Erfolge langfristig und wiederholbar sind. Bisher wurde noch kein Heilmittel gegen das Virus entdeckt.

Endloser Kampf gegen Aids

Kommentare